Allergien – Von der Entstehung bis zur Behandlung

Jeder dritte Mensch besitzt die genetische Veranlagung, eine Allergie zu bekommen. Etwa ein Viertel der Schweizer Bevölkerung leidet bereits unter allergischen Symptomen. Weltweit ist die Anzahl der Allergiker seit dem Ende der 20er Jahre von zwei auf zwölf Prozent gestiegen. Allergien werden daher für immer mehr Menschen ungewollt zum Thema.

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Allergien in der Schweiz

Wenn der Körper sein System verteidigt: Was ist eine Allergie?

Allergische Reaktionen können von Mensch zu Mensch ganz unterschiedlich sein. Nicht jeder Allergiker reagiert auf dasselbe und schon gar nicht gleich stark. Alle Allergien haben allerdings eines gemeinsam: Das Immunsystem antwortet überempfindlich auf eine oder mehrere Substanzen, wenn diese über den Magen-Darm-Trakt, über die Nase oder über die Haut registriert werden. Substanzen, die Allergien hervorrufen, werden als Allergene bezeichnet.

Im Allgemeinen ist eine Allergie eine Fehlreaktion des Immunsystems, bei der die harmlose Substanz vom Körper als Gefahr angesehen wird. Der Körper geht vermeintlich davon aus, dass sich ein Krankheitserreger in seinem System befindet. Aus diesem Grund aktiviert er seine immunologische Verteidigung, die wiederum allergische Beschwerden hervorruft. In der Medizin wird diese Reaktion Sensibilisierung genannt.

Allergische Reaktion: Was passiert dabei im Körper?

Reagiert das Immunsystem allergisch, werden Antikörper produziert. Antikörper sind Proteine, die sich bei Allergikern an das Allergen binden, um den Körper vermeintlich zu schützen. Diese Antikörper, bekannt als Immunglobuline (IgE), reagieren daraufhin mit dem Allergen. Das heisst, Antikörper wie beispielsweise Immunglobulin E sorgen dafür, dass körpereigene Abwehrzellen aggressive Entzündungsstoffe freisetzen. Vor allem Mastzellen (Gewebezellen) lösen dabei eine allergische Reaktion beim Betroffenen aus, da sie bestimmte Botenstoffe freigeben.

Mastzellen befinden sich unter der Haut und in den Membranen, die Nase, Atemwege, Augen und Darm auskleiden. Eine Substanz, Histamin genannt, oder andere Botenstoffe (zum Beispiel Leukotrine oder Prostaglandine), werden schliesslich von den Mastzellen freigesetzt. Dieser Vorgang löst die allergische Reaktion im Körper auss. Nach der Freisetzung reagiert der Körper mit Schwellungen, Juckreiz und erweiterten Blutgefässen.

IgE-Antikörper sind also kennzeichnende Botenstoffe einer Allergie. Allerdings dürfen wir sie deshalb nicht vorschnell verurteilen. IgE-Antikörper sind für unseren Körper wichtig. Sie sind zwar für allergische Reaktionen verantwortlich, schützen uns jedoch gleichzeitig bei der Abwehr von Parasiten im Körperinneren, z.B. von Würmern.


Info: Eine Überempfindlichkeitsreaktion liegt vor, wenn körpereigenes Gewebe durch eine falsche Immunantwort auf ein Antigen (Allergen) geschädigt wird.


Nase, Augen, Haut: Allergie-Symptome auf einen Blick

So unterschiedlich die Substanzen sind, die bei einem Menschen eine allergische Reaktion hervorrufen, so vielfältig sind auch die Begleiterscheinungen. Reaktionen auf ein Allergen können einerseits örtlich begrenzt sein oder sich andererseits auf den gesamten Körper auswirken. Es kommt ganz darauf an, welche Region (Nase, Haut, Bronchien, Kreislaufsystem) betroffen ist. Typische allergische Reaktionen sind dabei Folgende:

Atemwege

  • Niesattacken
  • Fliessschnupfen
  • verstopfte Nase
  • Husten
  • Atemschwierigkeiten
  • Schleimbildung
  • Asthma

Augen

  • Rötungen
  • Juckreiz
  • Lichtempfindlichkeit
  • Bindehautentzündung

Haut

  • Angespannte, rote und gereizte Haut
  • Schwellungen (Angiödem)
  • Hautekzeme
  • Nesselausschlag (Urticaria)
  • Hautausschläge oder Rötungen
  • Juckreiz (Pruritus)

Magen/Darm

  • Unterleibskrämpfe
  • Durchfall
  • Verstopfung
  • Völlegefühl
  • Brechreiz
  • Erbrechen
  • Koliken
  • Blähungen

Systemisch

  • Kreislaufbeschwerden
  • anaphylaktischer Schock (schwerer allgemeiner Schock)

Anaphylaktischer Schock:Wie gefährlich kann eine Allergie sein?

Nur eine geringe Personengruppe ist von der systemischen Reaktion, Anaphylaxie genannt, betroffen. Eine Anaphylaxie ist eine lebensbedrohliche, allergische Reaktion, welche eine schnelle medizinische Behandlung unumgänglich macht. Denn durch eine Anaphylaxie kann der Kreislauf in wenigen Minuten zusammenbrechen. Alarmsignale einer Anaphylaxie sind beispielsweise Juckreiz an den Handflächen und Fusssohlen oder Genitalien, metallischer Geschmack und Prickeln im Mund sowie Hitzegefühl, Unruhe und Rötungen grosser Hautbereiche.

Ein anaphylaktischer Schock kommt normalerweise eher selten vor. Denn wenige Allergien entwickeln dafür Potenzial. Die Insektengiftallergie oder Nahrungsmittelallergie zum Beispiel, kann in manchen Fällen einen anaphylaktischen Schock herbeiführen. Weniger häufig tritt eine lebensbedrohliche Reaktion des Immunsystems bei anderen Allergien auf, wie beispielsweise bei der Pollenallergie.

Klassifikation: Zu welchem Allergie-Typ zähle ich?

Es werden vier verschiedene Allergie-Typen klassifiziert, dessen bedeutendster Unterschied vor allem die Dauer vom Reiz bis zur Reaktion ist.

1. Typ I: Sehr verbreitet ist der Allergie Typ I. Etwa 90 Prozent aller Allergien zählen dazu. Beim Typ I reagiert der Körper unmittelbar nach dem Kontakt mit dem Allergen und bildet Antikörper der Klasse IgE. Typische Symptome sind starkes Nase laufen, die Bronchien sind verengt und die Haut ist gereizt. Bekannte Auslöser dafür sind bestimmte Pollen, Milben, Tierhaare, Insektengifte oder Nahrungsmittel.

2. Typ II: Bei diesem Allergie-Typ ist auffällig, dass der Allergiker verzögert auf Allergene reagiert, also nicht unmittelbar nach dem Kontakt. Nach etwa zwei bis vier Stunden, zeigen sich die Symptome in deutlicher Form. Das Immunsystem bildet dabei Antikörper gegen Bestandteile der Oberfläche von Körperzellen und bekämpft diese. Häufig zeigen Typ II-Allergiker eine allergische Reaktion auf Arzneien oder wenn eine falsche Blutgruppe ins System gelangt.

3. Typ III: Auch bei diesem Typ sind die Reaktionen auf ein Allergen verzögert. Erst nach vier bis sechs Stunden treten Beschwerden auf, die meist denen einer Grippe ähneln. Dazu zählen Symptome wie Niesen und Husten. Allergiker fühlen sich zudem erschöpft, haben Gliederschmerzen und leiden teilweise sogar an Fieber. Bei dieser Form der Allergie bilden sich Immunkomplexe aus Allergenen und Antikörpern, die sich im Gewebe oder in Blutgefässen ablagern können. Klassische Allergene bei Typ III sind beispielsweise Schimmelpilzsporen.

4.Typ IV: Oft sehr spät, treten allergische Reaktionen bei diesem Typ auf. Nach einem bis drei Tagen erst zeigen sich die Beschwerden deutlich, nachdem der Kontakt zum Allergen aufgenommen wurde. Ein typischer Auslöser ist das allergische Kontaktekzem. Allergenspezifische Immunzellen, sogenannte T-Helfer (im Blut und in den Lymphknoten), sind für die Entstehung des Kontaktekzems verantwortlich. Kommt der Betroffene nach der Sensibilisierung erneut in Kontakt mit demselben Allergen, wandern die allergenspezifischen T-Helfer-Zellen in die Haut und erzeugen ein allergisches Kontaktekzem. Ausgelöst wird es zum Beispiel durch Nickel oder durch Duftstoffe.

Pollenallergie: Entstehung und Symptome

Ausgelöst wird eine Pollen-Allergie vor allem durch Blütenstaub von Bäumen, Sträuchern, Gräsern, Getreide oder Kräutern. Sobald diese Pollen mit den Schleimhäuten in der Nase oder am Auge in Berührung kommen, wird der Körper eines Allergikers gereizt und zeigt daraufhin eine entsprechende Reaktion. Pollen sind winzig und so gut wie unsichtbar für das menschliche Auge. In Form von Kügelchen, haben Pollen gerade mal einem Durchmesser von etwa 50 Mikrometern. Zum Vergleich: Das menschliche Haar hat im Schnitt einen Durchmesser von 100 Mikrometern. Eine Roggenähre kann mehr als 4 Millionen Pollenkörner freisetzen und diese bis zu 300 Kilometer weit fliegen lassen.

Pollen-Allergiker klagen häufig über typische Erkältungsbeschwerden, die immer wieder zum selben Zeitpunkt im Jahr auftreten. Eben dann, wenn die Blütezeit der Pflanzen beginnt, auf die der Allergiker empfindlich reagiert. Neben einer geschwollenen Nasenschleimhaut und angeschwollenen Augenliedern, zeigen Pollen-Allergiker Symptome wie eine laufende Nase, juckende, tränende und brennende Augen, ständiges Niesen oder empfinden sogar zunehmend Kopfschmerzen und haben Verdauungsprobleme. Möchten Sie wissen, in welchem Monat welche Pollen durch die Lüfte ziehen und welche Bäume, Gräser und Kräuter eine besonders hohe allergene Bedeutung haben? Dann schauen Sie in unseren Blog.

Nahrungsmittelallergie: Verbreitung und Beschwerden

Nicht zu verwechseln mit der Nahrungsmittelunverträglichkeit, ist die Nahrungsmittelallergie. Auch wenn sich die Symptome oft ähnlich sind. Doch während bei einer Nahrungsmittelunverträglichkeit zu wenig Enzyme im System vorhanden sind oder ganz fehlen, um bestimmte Bestandteile entsprechend aufzubereiten und zu verdauen, bildet ein Betroffener der Nahrungsmittelallergie gegen Proteine aus der Nahrung bestimmte IgE-Antikörper. Dabei kann ein Nahrungsmittel-Allergiker direkt auf ein bestimmtes Nahrungsmittel überempfindlich reagieren oder eine Kreuzallergie zu bestimmten Pollen entwickeln. Grund dafür ist, dass bestimmte Nahrungsmittelallergene gewisse Ähnlichkeiten zu Pollenallergenen haben. Wer also auf Pollen allergisch reagiert, kann zusätzlich eine Nahrungsmittelallergie bekommen.

Die meisten allergischen Reaktionen auf bestimmte Nahrungsmittel sind glücklicherweise verhältnismässig ungefährlich. Allergische Reaktionen können durch nahezu jedes Nahrungsmittel auftreten. Sehr häufig vertragen Allergiker folgende Lebensmittel nicht: Sellerie, Kuhmilch, Eier, Weizen, Soja, Früchte, Nüsse, Krustentiere. Grundsätzlich können nahezu alle Nahrungsmittel allergische Reaktionen verursachen. 

 Milchallergie

Auf das Protein der Kuhmilch, reagieren häufig Säuglinge und Kleinkinder allergisch. Etwa 0,5 bis 4 Prozent aller Kinder, leiden an einer Milchallergie. Wenn in der Familie bereits Allergien bestehen, ist das Risiko erhöht. Mit zunehmenden Alter sinkt es allerdings wieder. Zu häufigen Beschwerden zählen Verdauungsbeschwerden sowie Erbrechen. Die Symptome einer Kuhmilchallergie sind in der Regel nur kurzzeitig vorhanden und im zunehmenden Alter, werden diese geringer.

Was hilft gegen eine Kuhmilchallergie?

Wird die Milch mit Hitze behandelt, reduziert sich die Anzahl der Allergie hervorrufenden Proteine. Auch Prozesse, welche Proteine zu Peptiden umwandeln, sind für den Allergiker interessant, da die allergische Reaktion möglicherweise dadurch verhindert werden kann. Wer also auf Milch besonders empfindlich reagiert, kann durch sterilisierte Produkte möglicherweise eine bessere Verträglichkeit erzeugen.

Bei vielen Nahrungsmitteln ist die Aufnahme des Allergens allerdings unvermeidlich. In fermentierten Produkten (Joghurt, Käse) beispielsweise, bleibt die Struktur des Milchproteins grösstenteils unverändert, sodass der Allergiker Vorsicht walten muss. Eine Ernährungsberatung kann hilfreich sein, trotz einer Nahrungsmittelallergie alle wichtigen Nährstoffe im Blick zu behalten. Möglicherweise stellt es den Allergiker vor Hindernissen, wenn er nur bestimmte Nahrungsmittel verzehren kann. Besonders wichtig ist es auf die Zufuhr von Kalzium und Magnesium sowie wichtigen Vitaminen zu achten.

Nussallergie

Nüsse oder Spuren von Nüssen sind häufig versteckt, in gewissen Nahrungsmitteln enthalten. Menschen mit einer Nussallergie müssen demnach besonders sorgsam auf die enthaltenden Inhaltsstoffe schauen. Erdnüsse, Walnüsse, Paranüsse, Pekannüsse, Pistazien und Haselnüsse, lösen besonders häufig allergische Reaktionen aus. Allein der Kontakt über die unversehrte Haut oder durch das Einatmen, können allergische Symptome entstehen.

Weniger häufig treten allergische Reaktionen bei der Aufnahme von Sesam, Leinsamen, Mohn, Pinienkernen und Cashewnüsse auf. Zu den verträglichsten Nüssen zählt übrigens die Kokosnuss. Eine allergische Reaktion auf Nüsse, zeichnet sich vor allem durch Hautausschläge, Übelkeit und Kopfschmerzen aus und es kommt beim Allergiker oft zum Anschwellen der Zunge und den Lippen. In Ausnahmefällen kann ein anaphylaktischer Schock entstehen.


Info: Wer unter einer sehr ausgeprägten Nussallergie oder anderen Allergie leidet, sollte für gefährliche Situationen gewappnet sein. Ein Allergiepass sowie ein Notfallset mit Antihistaminikum, Kortisontabletten und einer Allergiespritze, sollte zum Alltagsgepäck dazu gehören. 


Allergene: Welche Lebensmittel vertragen die Schweizer?

Die Zahl der Allergiker ist zwar in den vergangenen Jahren gestiegen, doch die Lebensmittelallergie ist noch keine Volkskrankheit geworden.

Von 1978 bis 1987, wurden in Zürich über 400 Fälle registriert, bei denen eine Lebensmittelallergie diagnostiziert wurde. Insgesamt macht der Anteil der Menschen mit einer Lebensmittelallergie in den gemessenen zehn Jahren, gerade mal 1 Prozent aus, fand die Studieheraus. Mehr als die Hälfte, um genau zu sein 69 Prozent davon, waren Frauen. Statistiken zeigen, dass Menschen mit Lebensmittelallergien häufig auf bestimmtes Gemüse, Gewürze und Nüsse allergisch reagieren. Weniger hingegen, wurden allergische Reaktionen durch tierische Allergene verzeichnet.

Sellerie, war mit 42,8 Prozent, die am häufigsten genannte Ursache für eine Lebensmittelallergie. Milch- und Milchprodukte, lösten in 16 Prozent der Fälle Allergien aus, Karotten bei 13,2 der Allergiker, Hühnereier bei 11,9% und eine Erdnussallergie wurde bei 1,5 Prozent der Registrierten verzeichnet.

Eine zweite Studie in den 90er Jahren fand heraus, dass die Haselnuss bei 36,8 Prozent der Lebensmittelallergiker, Beschwerden hervorruft. Sellerie lag bei 36,3 Prozent.

Tierhaarallergie

Nicht die Haare selbst sind es, die beim Tierhaarallergiker überempfindliche Reaktionen auslösen. Es sind die eiweisshaltigen Bestandteile des Schweisses, Talges, Speichels, Kots, Urins oder Schuppen der Vierbeiner, welche sich an den Haaren heften. Binden sich diese allergenen Bestandteile an Staubpartikel, können sie stundenlang durch die Lüfte ziehen, bis sie zu Boden sinken. Kommt der Allergiker mit ihnen in dieser Zeit in Berührung, kann Schnupfen, gereizte Augen, Schwellungen und Atemnot ausgelöst werden.

Die Tierhaarallergie ist neben der Pollen- und Hausstaubmilbenallergie, eine der verbreitetsten Allergien hierzulande. Im Prinzip kann jedes Tier eine Allergie auslösen. Die meisten Sensibilisierungen bemerken viele Menschen allerdings vor allem bei Haustieren. Schliesslich kommen sie mit ihnen viel eher in Berührung als es beispielsweise bei Nutz- oder Wildtieren der Fall ist. Katzen, Hunde, Meerschweinchen und Vögel, verursachen demnach besonders häufig allergische Reaktionen.

Wer eine Tierhaarallergie bei sich feststellt, behält diese in der Regel sein Leben lang. Akute Beschwerden können durch Medikamente gelindert werden. Trotzdem ist es bei besonders starken allergischen Reaktionen ratsam, bestimmte Tiere zu meiden. Katzenhaar-Allergene sind besonders aggressiv. Sie binden sich an Schwebestaub was dazu führt, dass noch Wochen nachdem das Tier sich in den vier Wänden befand, die Allergene in der Wohnung schweben.

Weniger aggressiv ist hingegen das Hundehaar-Allergen. Anders als bei Katzen, kann es sein, dass der Allergiker nur auf rassenspezifische Allergene reagiert. Allergene von kurzhaarigen Hunderassen verursachen tendenziell eher eine Allergie als es bei langhaarigen Rassen der Fall ist. Die allergenen Eiweisse von Katzen und Hunden sind sich in ihrer Struktur sehr ähnlich. Deshalb ist es möglich, dass Menschen mit einer Hundeallergie, auch eine Katzenallergie entwickeln können und umgekehrt. Grund dafür ist die sogenannte Kreuzallergie.


Info:Allergene können in jeder Hunderasse sein. Die Menge der Allergene kann allerdings bei verschiedenen Hunderassen unterschiedlich sein. Eine spezielle Hunderasse, die besonders für Allergiker geeignet ist, wurde bislang nicht gefunden.


Hausstaubmilbenallergie

Der Kot der Hausstaubmilben kann ebenfalls allergische Reaktionen hervorrufen. Charakteristisch für eine Hausstaubmilbenallergie ist, dass die Betroffenen das ganze Jahr über an Beschwerden leiden. Eine überempfindliche Reaktion des Immunsystems entsteht, wenn Allergiker auf verschiedene Eiweisspartikel aus dem Körper sowie den Kot der Milben reagieren. Typische Symptome sind gerötete, tränende Augen, eine juckende, verstopfte Nase und einige Allergiker leiden unter Husten und Atemnot.

Für das blosse Auge sind Milben nicht zu erkennen. In jedem Haushalt leben sie darum so gut wie unbemerkt, vor allem in Betten. Sie sind kleine, achtbeinige Spinnentierchen von etwa 0,2-0,4 Millimeter Grösse, überleben bei normalen Raumtemperaturen und lieben eine hohe Luftfeuchtigkeit von etwa 70 bis 80 Prozent. Sie produzieren mehr als 200 Mal mehr Kot als sie wiegen und leben etwa zwei bis vier Monate lang.

Eine Hausstaubmilbenallergie hat nichts mit mangelnder Hygiene zu tun. Im Gegenteil: Die Allergie kann sogar noch begünstigt werden, legt der Allergiker zu grossen Wert auf übereifrigen Hausputz. Vielmehr hat die Genetik etwas mit dieser Allergie zu tun, so nehmen Wissenschaftler an.

Insektengiftallergie

Relativ selten leiden Menschen an einer Insektengiftallergie. Meist sind es Bienen- oder Wespenstiche, die eine Insektengiftallergie auslösen. Üblicherweise entwickelt sich für eine gewisse Zeit rund um die Einstichstelle eine brennende Quaddel. Spätestens nach einer Stunde, sollten sich bei Allergikern Beschwerden wie Schwellungen, Schweissausbrüche, Juckreiz, Fieber, Atemnot, Herzrasen oder Erbrechen bemerkbar machen. In besonders schweren Fällen, können Betroffene einen Kreislaufzusammenbruch erleiden.

Bienen und Wespen fliegen man selten allein. Daher ist es wichtig, trotz aller Nervosität nicht um sich zu schlagen, sondern Ruhe zu bewahren, trifft man auf ein Bienenvolk. Zudem sind Bienen und Wespen im Allgemeinen sehr friedliche Tiere, die nur dann zustechen, wenn sie sich bedroht fühlen. Bei Stichen im Rachenraum, kann es zu besonders schweren Konsequenzen kommen. Schweizweit kommen etwa 3 bis 4 Menschen durch eine Insektengiftallergie ums Leben.


Info: Wer an einer Insektengiftallergie leidet, darf trotzdem weiterhin Honig verzehren.


Therapie: Was hilft bei Allergien?

Für viele Allergiker kann eine Therapie notwendig sein. Welche, das ist von Fall zu Fall ganz unterschiedlich. Meist ist beim Betroffenen Geduld gefragt, auch wenn die Allergie professionell behandelt wird. Durch unterschiedliche Hauttests, kann im Blut zunächst der Verdacht, allergisch zu reagieren, bestätigt werden. Test-Allergene, die sich aus der Anamnese ergeben, werden dabei genauer untersucht. Beim sogenannten Pricktest beispielsweise, werden auf den Unterarm Tröpfchen verschiedener Allergen-Lösungen gegeben. Nach etwa 15 Minuten zeigt der Körper ganz von selbst, ob er allergisch gegen eine oder mehrere Lösungen reagiert.

Wer an allergischen Schnupfen oder gar Asthma leidet (ausgelöst durch Milben oder Pollen), dem kann eine Impfkur helfen. Auch Insektengiftallergien können damit behandelt werden. Bei der sogenannten Hyposensibilisierung, wird in immunologische Vorgänge eingegriffen, die für eine Entwicklung der Allergie verantwortlich gemacht werden.

Das bedeutet, der Allergiker wird bei einer Impfkur in steigenden Masse mit dem auslösenden Allergen belastet. So erhalten Menschen mit Heuschnupfen beispielsweise regelmässig und in steigender Dosierung, Pollenextrakte verabreicht. Das Immunsystem soll bestenfalls mit der Zeit eine Toleranz gegenüber dem Allergen entwickeln, sodass Beschwerden gelindert werden können.

Gerade bei Heuschnupfen, Tierhaarallergien und oft auch bei Lebensmittelallergien können ebenso verschiedene alternative und naturheilkundliche Therapien ausserordentlich gut helfen. In der Ganzheitsmedizin wird die Behandlung einerseits eingesetzt, um die akuten Symptome rasch zu lindern, andererseits um die konstitutionelle Veranlagung zu Allergien zu verbessern oder sogar ganz aufzulösen. Bewährt haben sich verschiedene Methoden wie die Homöopathie, Pflanzenheilkunde, Traditionelle Chinesische Medizin, Kinesiologie oder auch Bioresonanztherapie.


Info:Eine Impfkur soll vor allem das Risiko mindern, an Asthma zu erkranken und verhindern, an anderen Allergien zu erkranken.


Fünf Tipps: Wie können sich Allergiker selbst helfen?

1.) Warndienste und Filter: Mensch mit einer Pollenallergie haben es während der Hauptblüte ganz besonders schwer, sich selbst vor Allergenen zu schützen. Pollenwarndienste oder spezielle Pollenfilter für das Auto können allerdings helfen, die blühende Jahreszeit mit weniger Beschwerden zu überstehen.

2.) Verzicht auf Lebensmittel: Menschen mit einer Nahrungsmittelallergie haben die Möglichkeit, auf Lebensmittel zu verzichten, die allergische Reaktionen bei ihnen hervorrufen. Auch wenn der Verzicht nicht leichtfallen kann, ist es der einfachste Weg, seine Allergie-Beschwerden nicht länger ertragen zu müssen.

3.) Aufgepasst beim Möbel- und Textilkauf: Wer an einer Tierhaarallergie leidet, muss nicht nur gewisse Tiere meiden, sondern möglicherweise auch auf den ersten Blick unersichtliche Dinge. Polstermöbel und Matratzen mit Rosshaarfüllung beispielsweise, können zu einer allergischen Reaktion führen. Auch Textilien, die einen Anteil an Pelz oder Wolle aus Angora, Alpaca oder Schaf besitzen, können versteckte Allergene besitzen.

4.) Atmungsaktive Bezüge: Menschen mit einer Hausstauballergie sollten ihre vier Wände „milbensicher“ machen. Auf viele Teppiche sollte bei der Wohneinrichtung zum Beispiel verzichtet werden, denn dort nisten die Milben ganz besonders gern. Speziell atmungsaktive Bettbezügen können ebenso helfen, die Anzahl der Milben in den vier Federn zu verringern.

5.) Den Körper vor Stichen schützen: Wer an einer Insektengiftallergie leidet, sollte ebenso versuchen, Bienenstöcke und Wespennester zu meiden. Gehen Sie nicht barfuss durch Gräser, bedecken Sie den Körper so gut es geht während der Gartenarbeit und reiben Sie sich mit Insektenschutzmittel ein.

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