Vielleicht haben Sie die Begriffe Resilienz, Ressourcen, Selbstermächtigung und Kohärenzgefühl schon einmal gehört. Aber wissen Sie auch, was sie bedeuten? Wir nehmen Sie mit auf eine kurze Reise in die Welt der Begriffe aus der KomplementärTherapie.
Resilienz
Das Wort Resilienz leitet sich aus dem lateinischen Begriff resilire, also abprallen ab. Doch einfach alles abprallen zu lassen führt wohl nicht automatisch zu mehr Resilienz, zumindest nicht im therapeutischen Kontext.
Die OdA KT definiert dazu verschiedene Resilienzfaktoren wie Positives Selbstbild, Zuversicht und Optimismus, Selbstakzeptanz und Selbstvertrauen in die eigenen Stärken und Fähigkeiten, Zukunfts- und Zielorientierung, Handlungs- und Lösungsorientierung, emotionale Selbstregulation, Aufbau und Gestaltung von tragenden Beziehungen, Übernahme von Verantwortung, Problemlösungskompetenz.
Die Resilienz ist also viel mehr als nur ein Schutz gegen das Unbill des Lebens, sondern birgt ein riesiges Potential für unsere Entwicklung. Zu akzeptieren, was wir nicht ändern können und unsere Energie für das Lohnenswerte einzusetzen, sind die zentralen Elemente der Resilienz. Natürlich sind wir nicht einfach resilient oder nicht, sondern bemühen uns stetig, zweifeln manchmal und entwickeln uns im besten Fall weiter. In der modernen Therapie nimmt die Resilienz einen zentralen Stellenwert ein. Das Entdecken und fördern der entsprechenden Faktoren erfordert viel Sorgfalt, Achtsamkeit und Geduld.
Beispiel-Fragen zum Entdecken der Resilienz:
Was würde im besten Fall geschehen? (Zuversicht)
Welche Stärken und Fähigkeiten zeichnen Dich aus? (Selbstvertrauen in die eigenen Fähigkeiten)
Wen würdest Du auf eine einsame Insel mitnehmen? (Aufbau und Gestaltung von tragenden Beziehungen)
Was kannst Du selbst zur Lösung beitragen? (Handlungs- und Lösungsorientierung)
Selbstermächtigung
Es gibt viele Sprichworte, die auf die Selbstermächtigung hinweisen. In der KomplementärTherapie geht es vor allem darum, die Klienten zu befähigen, selber zu zum eigenen Wohl zu handeln.
- Selbst ist die Frau (der Mann)!
- Die Axt im Haus ersetzt den Zimmermann (-frau)!
- Jeder ist seines Glückes Schmied! (hier lasse ich das Gendern mal sein, selbstermächtigt)
Die Selbstermächtigung steht dabei in engem Zusammenhang mit den Ressourcen und der Genesungskompetenz. Ich nutze meine Ressourcen selbstermächtigt zu meinem Wohlbefinden.
Ressourcen
Gehen wir auf die Suche, eine wundersame spannende Suche nach verborgenen Schätzen.
Innere Ressourcen: In der Schatzkiste der inneren Ressourcen hat es zwar keine Diamanten, aber funkelnde Ideen, kein Gold, dafür ein goldenes Herz, keine wertvolle Uhr, stattdessen Zuverlässigkeit.
Äussere Ressourcen: Eine Schatzkarte, ein Schiff und Proviant. Also Möglichkeiten, das zu tun, was mich antreibt. Im Leben können dies Hobbies sein, ein Ort in der Natur und wirtschaftliche Sicherheit.
Soziale Ressourcen: Und nicht zuletzt brauche ich eine tolle Crew! Menschen um mich herum, mit denen gerne durch Leben gehe, die mir sowohl Anker wie Kompass sein können.
Kohärenzgefühl
In den Grundlagen der KomplementärTherapie wird das Kohärenzgefühl als dynamischer, eigenverantwortlicher Prozess beschrieben, welcher in die drei Faktoren Verstehbarkeit, Handhabbarkeit und Bedeutsamkeit /Sinnhaftigkeit unterteilt wird.
Wenn ich also mit einem Mountainbike einen Singletrail hinunterfahre, ist es von Vorteil, wenn mich das Kohärenzgefühl dabei begleitet.
Verstehbarkeit: Ich kenne den Weg, verstehe wie mein MTB funktioniert (vor allem die Bremsen), habe mich über das Wetter erkundigt etc.
Handhabbarkeit: Ich beherrsche mein Velo (vor allem die Bremsen), verfüge über eine angemessene Fahrtechnik und die entsprechende körperliche Verfassung.
Bedeutsamkeit/Sinnhaftigkeit: Ich habe Freude am Erlebnis, erfahre die positive Wirkung der Natur und erkenne das Lohnenswerte an der Herausforderung.