Was aber bedeutet es, in Beziehung mit sich selbst zu sein?
Was genau meint Bewusstsein oder Bewusstheit, bzw. Selbstbewusstsein eigentlich? Sich seiner selbst bewusst zu sein, sich selber zu spüren und fühlen ist die Referenz. Den eigenen Boden unter den Füssen als solide Basis zu empfinden, das eigene Zentrum und die eigene Mitte finden. So auch die eigenen Bedürfnisse wahrzunehmen und diese dann auch zu befriedigen (Maslow-Pyramide).
Ob es um unsere Essgewohnheiten geht, um Beziehungen, um unsere Partnerin oder unserem Partner, um Zugehörigkeit oder das Kommunizieren unserer Wünsche, um Gefühle, um Zufriedenheit und Sinnhaftigkeit in unserem Job, um unsere Ruhephasen im Tagesablauf oder Anderes, es ist wichtig, diesen persönlichen Themen Beachtung zu schenken, um sich wohlzentriert, gelassen und zufrieden zu fühlen und sich an der eigenen Fülle zu erfreuen.
Die Folgen von Entwurzelung
Fühlt man sich hingegen entwurzelt, aufgrund eines traumatischen Ereignissens – wie z.B. einem Schicksalsschlag, Jobverlust, belastende Erfahrungen im Alltag oder einfach, weil man sich nach den Bedürfnissen der anderen richten und somit nicht aus sich selbst heraus lebt, sondern sich für andere aufopfert – kann sich dies in allen rhythmischen Abläufen wie Schlafen, Denken, Atmen, Essen bis hin zu Gleichgewichtsstörungen und Gewichtsproblemen äussern. Anstatt Fülle erlebt der Mensch eine Leere und Isolation, wo seine eigenen Bedürfnisse auf der Strecke bleiben.
Selbstbewusstsein bedeutet aber auch
sich wohl und geborgen zu fühlen
bei sich selbst zu sein
- und im eigenen Körper die eigene Verwurzelung und Stabilität zu spüren, welche uns Halt im Leben geben und woraus man das für sich Nährende herausholen kann.
Ist man im eigenen Körper, in der eigenen Familie und in der eigenen Kultur verwurzelt, und nimmt man das eigene Erbgut (eigene Weiblichkeit oder Männlichkeit) an, kann man die darin enthaltenen Ressourcen nutzen und als für sich nährend erleben.
Sich im eigenen Körper wohl und geborgen zu fühlen, das “sich selbst Bewohnen” als Freude zu empfinden, da man sich selber am nächsten ist, kann in uns Glücksgefühle wecken und eine tiefe Zufriedenheit hervorrufen.
Aber was, wenn das nicht so ist und die eigenen Bedürfnisse – bewusst oder unbewusst – unterdrückt werden?
Dann wird das Leben oft unangenehm, trennt sich von den eigenen Emotionen ab und entfremdet sich von sich selbst. Es kann eine Leere und Isolation entstehen oder zu Kompensationen führen, wie z.B.
übermässigem Essen
der Griff zur Zigarette
zu erhöhtem Druck
zu Depression
oder gar zu Burnout und sonstigen ungewollten und unbewussten Reaktionen.
Das eigene Bewusstsein zu verstehen ist deshalb so wichtig, weil das Bewusstsein unsere eigene individuelle Realität ist, über die niemand anderes urteilen kann, als nur man selbst.
Das Herausschälen der eigenen Bedürfnisse sollte mit dem Erwachsenwerden und darüber hinaus im besten Fall immer wieder bewusst angegangen werden. Früher haben sich andere Menschen (unsere Eltern, Erzieher, Betreuungspersonen) um unsere Bedürfnisse gekümmert, heute aber sind wir selbst dafür verantwortlich. Gelingt uns das Wahrnehmen und danach das Umsetzen der eigenen Bedürfnisse aus einem echten Gefühl und unserer Willenskraft heraus, beschenkt uns das Leben – und am Ende wir uns selbst – mit einer prickelnden Lebendigkeit und einem tiefen Gefühl von Zufriedenheit.
Viel Freude im Einklang mit sich selbst, für ein selbstbewusstes und selbstbestimmtes Leben!