Der diplomierte Craniosacral-Therapeut Sébastien Chabouté (rechts im Bild) arbeitet mit dem Element Wasser, um seinen Klienten noch intensiver zu tiefer Entspannung und Wohlbefinden zu verhelfen. Mit seinem Kollegen Joachim Schultz (links im Bild), Dipl. Pilates Trainer und Dipl. KMI Therapeut, arbeitet er Hand in Hand in eigener Praxis in Zürich daran Körper, Geist und Seele der Klienten zu stärken. Coachfrog hat mit den beiden Therapeuten gesprochen und mehr über Ihre Arbeit erfahren.
Sébastien Chabouté, in der Craniosacral Therapie arbeiten Sie mit dem Wasser. Das klingt sehr speziell. Wie verbreitet ist diese Methode hierzulande?
In der Region Zürich gibt es nur etwa 3 bis 5 Therapeuten, die Craniosacrale Therapie im Wasser anbieten.
Was ist das Besondere an der Wassertherapie?
Es gibt mehrere Besonderheiten:
Das 36 ° warme Wasser verhilft zum einen zu einer noch tieferen Entspannung.
Das Schwebende Gefühl im Wasser, dass durch die Auftriebhilfen unter Nacken, Körper und Beinen entsteht, vermittelt zudem einen Zustand von Schwerelosigkeit, der ein vollständiges physisches und mentales Loslassen fördert.
Personen die unter starken Schmerzzuständen leiden oder aus anderen Gründen es schwer finden flach auf dem Rücken auf einer Liege zu liegen, erlaubt das Wasser eine komfortable Lagerung.
Das Therapiebad wird zur Therapiesitzung exklusiv von mir genutzt. Es gibt keinerlei Ablenkung durch andere Personen oder Geräusche. Das gedämpfte Licht und das warme Wasser vermitteln ein embryonales Gefühl der Geborgenheit.
Ausserdem arbeite ich oft mit Klängen und Tönen, die die therapeutische Arbeit unterstützen.
Wie muss man sich den Ablauf einer Wassertherapie vorstellen?
Wie bei der herkömmlichen Therapieform auf der Liege, nehme ich beim ersten Mal einen gründlichen Befund auf, um zu erfahren, wie der aktuelle Zustand und die Geschichte des Klienten ist. Danach ziehen wir Schwimmkleidung an und begeben uns ins Wasser. Dem Klienten stehen eine private Umzugsmöglichkeit und eine Dusche zur Verfügung. Im Wasser erkläre ich zunächst den Ablauf der Therapiesitzung. Dann werden die Auftriebshilfen platziert und der Klient findet für sich eine angenehme Schwebeposition. Die Behandlung dauert ca. 45 Minuten. Danach findet ein Nachgespräch statt.
Sie arbeiten zusammen mit dem Dipl. Pilates Trainer Joachim Schultz. Kann man sagen, Sie zwei ergänzen sich in Ihrer Arbeit, obwohl Sie in unterschiedlichen Methoden ausgebildet sind?
Unsere Methoden ergänzen sich sehr gut. Das Konzept der „Spatial Medicine“, der „Medizin des Raumes“, wird sowohl durch das Pilates Training als aktiver Möglichkeit seinen Körper genau kennenzulernen und damit zu verändern, sowie auch durch die von Joachim angebotene manuelle Therapie KMI strukturelle Integration genutzt. Sie führen auf synergistische Weise zu einer erhöhten Aufmerksamkeit und Wahrnehmung der eigenen Persönlichkeit und des eigenen Körpers. Damit liegt der Schwerpunkt seiner Arbeit darauf, den Körper von der physischen Seite in das Ausbalancieren und Loslassen auch der mentalen Persönlichkeit zu motivieren. Meine Methode, Craniosacrale Therapie, die auch der „Spatial Medicine“ zuzurechnen ist, führt durch Visualisierungen und Übungen verschiedener Art mehr von der mentalen Seite in das Loslassen und die Veränderungen im Körper.
Beim Coaching, was Sie auch betreiben, scheint vor allem der verbale Ausdruck Veränderungsprozesse im Menschen zu aktivieren. Ganz anders im Pilates. Was schätzen Sie an beiden Methoden besonders?
Sébastien Chabouté:
Ich biete zwei verschieden Formen des Coachings an. Das Art Coaching beruht gerade darauf, dass der künstlerische Ausdruck durch das Malen mit Ölkreiden und Fingern einen körperlichen Zugang zu Intuition und Unterbewusstsein fördert. Der verbale Ausdruck spielt also in dieser Form eine untergeordnete Rolle. Das Verbale dient zur Begleitung des Prozesses und des Einstiegs in den intuitiven künstlerischen Ausdruck. Gerade für Kopfmenschen ist es hilfreich, das Denken mal eine untergeordnete Rolle spielen zu lassen und auf anderem Weg ein erfülltes und selbstbewusstes „Ich“ zu gestalten, das aus dem Herzen kommt.
Die andere Coaching Methode LPE Emotional Release ist verbal angelegt, und hilft über Wachhypnosetechniken Zugang zu dem inneren Kind zu finden, um Blockaden, die in der Vergangenheit liegen, aufzulösen und zu befreien.
Joachim Schultz:
Pilates in der Form der Spatial Medicine / CPM (Contrology Pilates Method) ist eine Methode, die uns hilft zu erkennen, dass wir als Menschen Wesen sind, die allen Herausforderungen die uns das Leben stellt mit Widerstandsfähigkeit, Flexibilität, Anpassungsfähigkeit und Leichtigkeit schmerzfrei und kraftvoll gegenübertreten können. Dies führt zu grundlegenden Erkenntnissen über und Veränderungen in unserem Körper. Da Körper, Geist und Seele untrennbar miteinander in Verbindung und Kommunikation stehen, verändert sich das Wesen Mensch in allen seinen Facetten.