Der Intimbereich wird bei der Körperhygiene oft zu wenig thematisiert. Dabei braucht gerade er unsere besondere Zuwendung. Denn mit der richtigen Pflege können wir nicht nur sauber bleiben, sondern auch das Gleichgewicht unserer intimen Flora unterstützen. Um die Intimregion auf natürliche Weise zu pflegen und gesund zu erhalten, gibt es eine Vielzahl an natürlichen Mitteln.
Sitzbäder für die vaginale Gesundheit
Ein bewährtes Mittel zur Förderung der vaginalen Gesundheit sind Sitzbäder. Diese können je nach den spezifischen Bedürfnissen mit verschiedenen Zutaten durchgeführt werden. Ein Kamillensitzbad beispielsweise eignet sich besonders bei Entzündungen im Genitalbereich oder bei Harnwegsinfekten. Dazu werden 25 g Kamillenblüten mit 1 l ca. 60 Grad heissem Wasser gemischt und nach ca. zehn Minuten dem Badewasser hinzugegeben. Das Sitzbad von Ingeborg Stadelmann – es ist in Apotheken erhältlich und angereichert mit Badesalz aus dem Toten Meer und verschiedenen Kräutern – hat sich nach einer Geburt als wundheilend und unterstützend bei der Rückbildung bewährt.
Eine weitere interessante Methode ist das Yoni-Steaming: ein Dampfsitzbad zur Gesundheitsförderung der Beckenund Harnorgane. Dabei werden frische Kräuter mit 1 bis 2 l Wasser übergossen und ätherische Öle hinzugefügt. Auch hier gibt es in Apotheken fertige Mischungen. Mit etwa 30 cm Abstand zum Bad (etwa mithilfe eines Bidets) wirken die Dämpfe auf die Geschlechtsorgane. Auch das Kneippen oder Kaltwassergüsse können die Beckenorgane durchbluten und die Gesundheit fördern.
Pflege für Männer und die Rolle der Ernährung
Nicht nur Frauen, auch Männer benötigen eine angemessene Pflege ihres Intimbereichs. Eine milde Seife oder ein mildes Duschgel sind hierfür am besten geeignet. Auf stark parfümierte Duschgels mit hohem pH-Wert sollte verzichtet werden, da diese oft die Haut austrocknen. Besonders wichtig ist es, auch die Vorhaut zu reinigen, um Ablagerungen zu vermeiden. Zur Pflege eignen sich Öle wie Jojobaöl oder Sesamöl. Die Ernährung spielt ebenfalls eine wichtige Rolle bei der Intimpflege, sowohl bei Frauen wie bei Männern. Eine gesunde Ernährung mit viel frischem Obst, Gemüse und ausreichend Wasser trägt dazu bei, die Hautgesundheit im Intimbereich zu unterstützen. Insbesondere der Verzicht auf zu viel Zucker und die ausreichende Zufuhr von Omega- 3-Fettsäuren können das Milieu unterstützen und die Schleimhäute befeuchten. Probiotika, insbesondere solche mit Lactobazillen und Bifidobakterien, helfen, das natürliche Gleichgewicht der vaginalen Flora aufrechtzuerhalten und können Beschwerden wie Brennen und Jucken im Intimbereich lindern. Auch «Joghurt-Tampons» – getränkt in Naturjoghurt und mit ätherischen Ölen angereichert – können bei solchen Beschwerden hilfreich sein.
Enganliegende Kleider eher meiden