Lena hat eine Lebenskrise nach dem Beziehungsaus und leidet unter ihrem Gefühlschaos
Lena*, Name geändert, hatte sich vor einigen Wochen bei mir in der Praxis gemeldet, weil sie auf der Suche war, nach einer ganzheitlichen Therapie. Ihre Schmerzen und die Schlafqualität sind in der Zwischenzeit besser geworden.
Nun möchte Lena sich mit ihrem Gefühlschaos nach dem Beziehungsaus auseinandersetzen.
In diesem Blog
Die Geschichte von Lena: Das Beziehungsaus und ihre Lebenskrise
Der Trauerprozess
Lena ordnet ihr Gefühlschaos
Lena stärkt das Metall - Element und lässt los
Die Geschichte von Lena: Das Beziehungsaus und ihre Lebenskrise
Lena erzählt: «Ich habe Tim, meinen Ex – Partner, vor 13 Jahren kennen gelernt. Kinder haben Sie keine. Zusammen mit Tim hat sie vor 8 Jahren ein Eigenheim gekauft. Das Haus haben wir in den letzten Jahren zusammen mit viel Herzblut umgebaut. Der Garten und die Hausprojekte nahmen viel Raum in Anspruch. Ich habe mein berufliches Pensum und daher auch meine Einkommensquelle zu Gunsten des Hauses reduziert, was mich jetzt ärgert, weil ich meine Ziele vernachlässigt habe.
Es war mein Wunsch, mich zu trennen, weil einfach die Herzensebene zu Tim nicht mehr stimmte. Das Leben Alleine macht mir mühe. Dies ist auch der Grund, dass ich noch so lange bei Tim geblieben bin. Ich wusste, dass dieser Schritt für mich nicht einfach werden würde. Jetzt komme ich mit meinen intensiven Gefühlen nicht wirklich klar. Ich spüre viel Wut, habe Schuldgefühle und Angst und bin immer wieder sehr traurig darüber, dass es keine gemeinsame Lösung mit Tim gab. Ich möchte mich mit meinen Gefühlen konstruktiv auseinandersetzen und nicht alles weiter in mich hineinfressen und verdrängen. Ich möchte mich wieder etwas leichter fühlen.»
Ich höre Lena aufmerksam zu, äussere mein Mitgefühl und sage ihr, dass nach dem Ende eines solchen Lebensabschnittes eine Zeit des Verarbeitens mit intensiven Gefühlen, die mit einem Verlust einhergehen, normal wäre. Jeder Mensch geht anders mit Trennungen, den dazugehörenden Verlusten und der Trauer um. Genau dieses Individuelle gilt es für mich als Komplementärtherapeutin zu erfassen. Jede Begleitung und Behandlung ist daher einzigartig und abhängig von den Ressourcen, welcher ein Mensch hat.
Von Lena möchte ich erfahren, ob es ihr helfen würde, etwas über die Trauer und Trauerprozesse nach Verlusten zu erfahren. Lena meint: «Ich habe mich bis jetzt noch nie wirklich bewusst mit Verlusten und Trauer auseinandergesetzt und es würde mich interessieren mehr darüber zu erfahren.»
Was Lena und ich uns zusammen zum Trauerprozess anschauen, möchte ich auch hier kurz erwähnen.
Der Trauerprozess
Eine Definition der Psychologie beschreibt dies folgend: «Trauern heisst Verluste seelisch bearbeiten. Verlieren kann man Menschen, Vorstellungen von Menschen, Glauben, Hoffnungen, Unversehrtheit, Gesundheit, Funktionstüchtigkeit, Idee, Sachen, Gegenstände, Ideale, Tiere, Ziele und anderes mehr. Trauerprozesse werden beeinflusst von der Erwartung der Wahrscheinlichkeit und der Schwere des Verlustes.»
Phasen – Modell des Trauerns
Quelle: Internet Publikation für Allgemeine und Integrative Psychotherapie (ISSN 1430-6972) an.
Lena erkennt, dass ihre wechselnden Gefühle, wie Wut, Angst, die Traurigkeit, das alles in Frage stellen, Enttäuschung, Schuld – und Versagensgefühle, die Verwirrung, die Leere normale Reaktionen sind und sich diese in den verschiedenen Phasen des Trauerprozesses immer wieder zeigen können und die Zeit der Verarbeitung unterschiedlich lange sein kann. Lena äussert, dass dieses Modellhafte ich helfe zu akzeptieren, dass sie noch immer im Loslass - Prozess ist und dass dieses traurig sein über den vergangenen Lebensabschnitt auch noch sein darf. Lena: «Ein Teil meines Umfeldes meint oft: «Du musst darüber hinwegkommen, das Leben geht weiter, Du wolltest es ja so haben.»
Lena ordnet ihr Gefühlschaos
Lena wünscht sich einen konstruktiven Umgang mit ihren Gefühlen, die sie immer wieder einholen würden. Das Ablenken funktioniere nicht mehr und sie könne sich im Moment auch schlecht konzentrieren. Ich mache Lena den Vorschlag, dass wir zusammen anhand eines Mindmaps aufschreiben können, was sie geliebt,geärgert hat, was Schuldgefühle und Angst auslöst und was sie loswerden möchte.
Nach dem Aufschreiben fühlt sich Lena schon etwas leichter. Lena äussert sich froh darüber, hier einen Raum zu haben, um all dies auszusprechen zu können.
Lena stärkt das Metall - Element und lässt los
Ich mache Lena das Angebot, das Loslassen mit einer Körpertonisierungsübung des Metall - Elementes und somit des Dickdarm – und Lungenmeridians zu unterstützen. In der Elementenlehre der Chinesischen Medizin wird dem Metall – Element die Emotion des Traurigseins zu geordnet. Durch die Tonisierungsübung kann ein Trauerprozess, das Loslassen trüber Gedanken und die Ausscheidungskraft sanft unterstützt und die seelische, geistige und organische Klarheit gefördert werden.
Bei Durchführen der Tonisierungsübung ist Lena gedanklich bei ihren Themen, die sie loslassen möchte. Sie sagt laut vor sich hin: «Ich lasse meinen Aerger los, meine Schuldgefühle, meine Aengste, mein altes Leben los.»
Nach der Tonisierungsübung bemerkt Lena, dass der Druck im Brustraum weg ist und sich eine Leichtigkeit im ganzen Körper ausbreite. Lena meint: «Es tut mir gut und gibt mir irgendwie halt, mich selbst auf diese Art zu berühren und zu spüren. Etwas, was mir halt geben würde, fehle mir im Moment sehr.»
Lena möchte die Tonisierungsübung zu Hause weiter durchführen.
Bei unserem nächsten Treffen fühlt sich Lena schon besser. Sie beschreibt, dass sie nun mehr emotionale Distanz habe und vieles aus der Vergangenheit besser akzeptieren könne.
Der nächste Blog erzählt von Lena und ihren Selbstzweifeln und wie sie ihr Selbstvertrauen wieder stärkt.
Ich freue mich, wenn Du wieder als Leser*in mit dabei bist.
Herzlich Monika