Lena hat Schmerzen: Die ganzheitliche Schmerztherapie

Unsere Klientin, Lena*, Name geändert, hat uns im Teil 1 von Lena hat Schmerzen erzählt, unter welchen Schmerzen sie leidet. 

In diesem Blog erhältst Du Einblick in die komplementärtherapeutische und methodenspezifische Schmerztherapie der Kinesiologie. Lena lernt übrigens die «Beckenschaukel» kennen. Diese Körperenergie - Übung möchte ich auch mit dir teilen.

 

Ganzheitliche Schmerztherapie in der Kinesiologie und der Komplementärtherapie

Lena ist 42jährig und leidet seit der Jugend an mehr oder weniger starken Rücken, Nacken- Schulter und Kopfschmerzen.  

Nach dem ausführlichen Kennenlernen und einer strukturellen Befundung im Sitzen und im Stehen, bitte ich Lena sich in Rückenlage auf die Therapieliege zu legen. Sie wünscht ein Kissen unter die Knie und ein grösseres Kopfkissen. Dies sind weitere Hinweise für mich, dass die muskulären Strukturen verkürzt sind. Ich beobachte, dass im Liegen die Beine ungleich lang sind, der Kopf nach links rotiert und das linke Becken höher ist.  

Ich zeige Lena das Muskeltestverfahren, welches uns hilft, Blockaden im System aufzuspüren und zu balancieren. Es ist das erste Mal, dass Lena komplementärtherapeutisch an ihren Beschwerden arbeitet.  

Wir starten mit einer Meridian– Eingangsbalance in der die angezeigten Meridiane über Reflexzonen und Akupressurpunkte ausgeglichen werden. Ich kann beobachten, dass Lena zu Beginn oberflächlich atmet und leite Lena schrittweise an ihren Atmen bis in den Bauchraum, in die Flanken, ins Becken und Steissbein fliessen zu lassen. Dabei kann ich mit meiner Hand an der Lendenwirbelsäule wahrnehmen, dass sich die Muskulatur entspannt und der Rücken sich etwas auf die Liege senkt.  

Lena stellt ausserdem fest: «Der Druck im Kopf ist weg und meine Gedanken werden ruhiger.» 

Ich frage Lena: «Was würdest Du Dir für dich und deine Gesundheit wünschen.»
Lena: «Ich möchte diese Schmerzen loswerden und endlich wieder besser schlafen können.» 

Im Dialog erarbeiten wir ein Ziel. Lena nennt es: «Ich fühle mich leicht und beweglich.»  

Bei Rücken- und Nackenschmerzen arbeite ich gerne auch über sanfte manuelle Technik am Kopf, da ich diese Behandlung sehr oft als sehr wohltuend und schmerzlindernd bei den Klienten erlebe. Für dieses Setting müsste die Person flach liegen können, was Lena im Moment nicht kann. Wir versuchen es zu einem späteren Zeitpunkt. Eine Behandlung ist immer auch davon abhängig, was in der jeweiligen Situation für den Klienten zugänglich, machbar und energetisch angezeigt ist. 
Der Muskeltest bei Lena erlaubt heute «nur» ein energetisches Arbeiten an der Zentrierung. Ausserdem widmen wir uns der «Angst vor Schmerzen». Stress und Angst erzeugen im Körper eine erhöhte Muskelanspannung und wirken schmerzverstärkend. Daher bearbeiten wir methodenspezifisch in der Methode Kinesiologie auch immer diesen Facetten mit. 
Im Anschluss darf ich noch Triggerpunkte an den Füssen und der Achillessehne massieren. 

Ich bitte Lena aufzustehen und ein Bodycheck im Sitzen und Stehen zu machen. Lena stellt fest: «Mein unterer Rücken und der Nacken fühlen sich viel wohler an. Der Körper fühle sich sehr viel leichter an.»

Ich kann wahrnehmen, dass sich Lena von der Körperhaltung aufrechter und offener zeigt und das Schulterniveau ausgeglichener ist. Das Schmerzniveau ist laut Aussage von Lena von einer 8 auf eine 4 gesunken. «Am stärksten sind die Schmerzen noch im Nacken- Schulterbereich», meint Lena. Ich schlage Lena ein Kinesio Taping vor, welches wir nach einer Reihe von funktionellen und energetischen Tests in der Schmerzregion anbringen. Die Tapes können so lange belassen werden, wie angenehm empfunden werden und sie halten.  

Lena fragt mich noch: «Ob es etwas gäbe, was sie zu Hause machen könne.» Wir suchen zusammen die aktuell beste Übung, nach dem Motto: weniger ist mehr. 
Ich zeige Lena die Beckenschaukel und beschreibe hier die Übung gleich. Vielleicht hast Du Lust mitzumachen?

 

Beckenschaukel

Durchführung der Beckenschaukel: 

Sich auf den Boden, ev. auf eine gepolsterter Unterlage oder auf einen Stuhl, setzen. Mit den Händen seitlich abstützen, wenn möglich die Füsse anheben und mit dem Gesäss schaukeln, Kreisbewegungen und 8-ten machen. Dabei gut atmen. Bei schmerzhaften Stellen kann auch ein Moment am Ort verweilt werden, bis sich die Spannungen lösen. 

 

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Ziel der Übung:

Löst Muskeln im Gesäss und unteren Rücken. Die Nerven in den Hüften werden stimuliert, welche durch langes Sitzen abgestumpft sein können. Das Kreuzbein wird mobilisiert und damit wird auch das Gehirn aktiviert, der Liquorfluss angeregt. Eine überfokussierte Haltung kann reduziert und wir können leistungsfähiger werden. 

Die Übung stabilisiert das Becken, richtet die Bein- Hüft– Schulter- Kopfachse aus, ein Hohlkreuz kann sich entspannten und die Knie sind freier. Die Fähigkeit aufrecht auf einen Stuhl zu sitzen, wird gefördert. 

Tieferes Atmen wird möglich und wir erhalten mehr Resonanz in der Stimme. Diese Brain-Gym Übung verbesserte zudem die Koordination, verbessert die Aufmerksamkeit und das Begreifen, die Fähigkeit im Mittelfeld zu arbeiten und selbständig zu Lernen.

 

 

Lena äussert sich motiviert, die Übung zweimal im Tag durchzuführen. Ich empfehle ihr zur Körperübung hin, sich ihren Zielsatz laut vorzusagen. Damit kann der mentale Fokus mitgestärkt werden. 

Da Lena mir beiläufig auch noch erzählt hat, dass die Schmerzen am Morgen oft stärker sind, weise ich darauf hin, den Schlafplatz, das Bett, die Matratze und die Kissen zu prüfen. Lena: «Wenn Du davon sprichst, stelle ich fest, dass mein Bett schon fast 20jährig ist und es eine Überlegung wert ist.»
Ich gebe Lena den Flyer von einer kommenden Infoveranstaltung zum Thema «schmerzfreies Liegen» mit. 

 Wir vereinbaren für die nächste Wochen einen Folgetermin und wir verabschieden uns. 

Ja, wir sind nach dieser ersten Sitzung noch nicht am Ziel angelangt. Gerade bei länger bestehenden Schmerzzuständen braucht es mehrere komplementärtherapeutische Behandlungen, bis sich ein anhaltend tieferes Schmerzniveau und schmerzfreie Phasen einstellen können. 
Es gibt auch kein Rezept für die komplementäre Schmerztherapie, da jeder Mensch individuell ist. Jedoch gibt es sehr viele Möglichkeiten die unterschiedlichsten Schmerzzustände ganzheitlich anzugehen. Dabei empfehle ich bei Schmerzen nicht zu lange zu warten, um ursächlich am Schmerzgeschehen zu arbeiten und einer Chronifizierung entgegenzuwirken.  

Als Nächstes möchte Lena für eine bessere Schlafqualität sorgen. Mehr dazu im nächsten Blog. Ich freue mich, Dich als Leser*In wieder mit dabei zu haben. 
 

Herzlich Monika 

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