In der Klinik Arlesheim (BL) werden sowohl Covid-19- wie auch Long Covid-Patientinnen und -Patienten integrativ behandelt. «Wir nutzen die volle Erkenntnis sowohl der Schulmedizin wie auch der Komplementärmedizin, um das jeweils beste therapeutische Ergebnis für unsere Patientinnen und Patienten zu erreichen», sagt Dr. med. univ. Severin Pöchtrager und betont: «Gerade bei Long Covid hat die Komplementärmedizin viel zu bieten.»
Die Beschwerden beim Post-Covid-Syndrom zeigen sich laut Pöchtrager in unterschiedlichen Funktionsbereichen: Manche leiden vor allem unter neurologischen Beschwerden wie Kopfschmerzen, Konzentrationsstörungen, Geruchs- und Geschmacksverlust, andere an Herz-Kreislauf-Lungenbeschwerden, Kurzatmigkeit, Reizhusten und wieder andere haben hauptsächlich Verdauungsprobleme, Erschöpfungszustände oder Muskelbeschwerden. «Es ist wichtig, diese sehr unterschiedlichen Symptomkomplexe gezielt zu behandeln.»
Welche Naturheilmittel beim Post-Covid-Syndrom helfen
Was viele Betroffene eint: ein deutlich gesteigertes Wärmebedürfnis. «Für uns ist das ein zentraler diagnostischer Hinweis», sagt Pöchtrager. «Wir erachten es als wichtig, dass die Wärme den ganzen Organismus ergreift. Und da haben wir viel Erfahrung aus der Onkologie, z.B. mit der Misteltherapie. Damit kann man auch bei Long Covid-Patientinnen und -Patienten die Wärmeregulation wieder anregen. Da scheint sich eventuell ein neues Indikationsgebiet für die Misteltherapie aufzutun.» Zu den wärmebildenden Massnahmen zählen auch äussere Anwendungen wie der Leber-Schafgarbenwickel, therapeutische Einreibungen, Fuss- und Vollbäder sowie Wacholder-Rauchpackungen.