Lucuma, Acai-Beeren, Camu Camu – Superfood aus Mittelamerika

Vitamin-C-Weltrekordhalter, Anti-Aging-Frucht oder Nahrungsergänzungsmittel für Diabetiker – Lucuma, Acai-Beeren und Camu Camu gehören zu den beliebtesten Superfoods in Europa. Denn die neuen Nährstoffwunder aus Mittelamerika haben nicht nur beeindruckende Inhaltsstoffe zu bieten, sondern erfreuen sich auch in der Medizin und Wellness-Branche immer grösserer Beliebtheit.

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Gelblich, braunes Pulver und helle Samen liegen verteilt in und neben Schalen aus Metall. Dahinter befindet sich Leinenstoff.

Was im neuen, trendigen Food wirklich steckt, wem es helfen kann und ob es im direkten Vergleich alt bekannte Samen und Beeren schlägt, haben wir für Sie im Überblick zusammengefasst.

 

Lucuma – Lebensfrucht als Zuckerersatz

Das „Gold der Inka“, das ist Lucuma. Eine gelblich, orange Frucht des Lucuma-Baums, welcher ähnlich wie Chia in den südamerikanischen Anden beheimatet ist. Von den Inka aus Peru, Chile, Ecuador und Kolumbien wurde die Frucht nicht nur kultiviert, sondern sogar verehrt. Ihre brustähnliche Form stand als Symbol für Fruchtbarkeit. Mittlerweile sehen wir den Superfood immerhin in Form eines dehydrierten Pulvers zwischen anderen Exoten im Supermarkt stehen. Die Frucht selbst konnte sich in Europa noch nicht so richtig durchsetzen. Dabei ist sie vor allem für Diabetiker als Zuckerersatz eine gesunde Alternative, um nicht völlig auf Süsse in Speisen verzichten zu müssen. Denn das cremige Fruchtfleisch der Lucuma erinnert geschmacklich an eine Mischung aus Ahornsirup, Karamell, Mango und Aprikosen. Heute wird die Frucht ebenso in Australien, Neuseeland und der Karibik kultiviert und hat eine beeindruckende Nährstoffmischung zu bieten.

 

Ein Blick in die Frucht

Betacarotin, Vitamin B3, Eisen, Zink, Kalzium, Magnesium, Antioxidationen: Was fehlt eigentlich in der Superfrucht? Lucuma versorgt den Körper mit so vielen gesunden Inhaltsstoffen, dass sie sich mittlerweile einen festen Platz in vielen Gourmet-Küchen gesichert hat und gerne in Smoothies gemischt wird. Der sehr niedrige glykämischen Index hilft dabei, Schwankungen des Blutzuckerspiegels zu verhindern, und eignet sich daher zum Verzehr bei Zuckererkrankungen. Doch auch Vegetarier und Veganer erfreuen sich an der Frucht: Für sie ist Lucuma eine ideale Vitamin B3-Quelle. Hauptsächlich befindet sich dieses Vitamin nämlich in Fleisch, Fisch oder Innereien. Dazu kommt, dass Lucuma nicht nur gesund ist und lecker schmeckt, sondern auch als Heilmittel verwendet wird. Wegen ihrer entzündungshemmenden Wirkung wird sie seit Jahrhunderten überwiegend in Südamerika zur Behandlung von Wunden verwendet. Ihr Reichtum an Antioxidantien ist zum einen gesund für die Augen und wird zum anderen als natürliches Anti-Aging-Mittel geworben. Der hohe Eisengehalt der Frucht liefert dem Körper jede Menge Energie, verbessert den Transport von Sauerstoff in den Zellen und ein hoher Anteil an Ballaststoffen regt ausserdem das Verdauungssystem an.

 

„Superfood“ vs. „Superfood“ im direkten Vergleich

Lucuma Pulver kann beinhalten:

  • 3-mal weniger Zucker als Goji-Beeren
  • fast genauso viele Ballaststoffe wie Chia-Samen
  • 3-mal weniger Kalzium als Weizengraspulver

Was sagt die Wissenschaft

Forscher der „Rutgers State University of New Jersey“ beschäftigten sich weniger mit den Nährstoffen, sondern gingen in einer Studie der kosmetischen Wirkung von Lucuma auf den Grund. So viel vorweg: Nachdem die Wissenschaftler ihre Ergebnisse fertig erstellt hatten, meldete das Team ein Patent auf die Herstellung eines hochkonzentrierten Extrakts aus einer Nuss an, welche sich im Kern der Lucuma befindet. Denn die Testergebnisse zeigten signifikant, dass Lucuma Nussöl bei der Wundheilung hilft und Gewebe regenerieren kann. Aus diesem Grund soll das Öl vor allem in kosmetischen Produkten zum Einsatz kommen.

 

Acai-Beeren – Schlankmacher aus dem Amazonasgebiet

Auch die Acai-Beere befindet sich derzeit auf Siegeszug. Vor allem als Anti-Aging-Produkt und Schlankmacher wird mit ihnen geworben, weshalb sie in Europa mehr und mehr an Popularität gewinnt. Die Beeren gehören allerdings nicht nur zu beliebten Diät-Trends und in Hautcremes, ihnen wird sogar eine krebsheilende Wirkung nachgesagt und noch dazu, sollen sie vor Herzkrankheiten schützen. Die Acai-Beere wächst auf Kohlpalmen, die in Südamerika und besonders im Amazonasgebiet beheimatet sind. Das Öl der Palmenfrucht wurde bereits von indigenen Völkern benutzt, um Fieber oder Hautgeschwüre zu bekämpfen. Die Acai-Beeren werden mittlerweile nicht nur roh verzehrt, sondern in Form von Säften oder Pürees verspeist oder als Pulver und Kapseln, in einer konzentrierten Menge, angeboten. Mit ihrem säuerlich, bitteren Geschmack ist die Acai-Beere für Viele gewöhnungsbedürftig, darum wird sie wie Lucuma, gerne unter Smoothies gemischt.

 

Ein Blick in die Beere

Das besondere an den Inhaltsstoffen der Beeren ist, dass die Bestandteile eine synergetische Wirkung haben. Das bedeutet, sie beeinflussen sich gegenseitig und funktionieren unabhängig voneinander. Vitamin D beispielsweise sorgt dafür das Kalzium im Körper verarbeitet werden kann. Andere Vitamine in der Beere wie zum Beispiel B1, B2, B3 und B6 sind wiederum wichtig für die Verwertung von Omega-3-Fettsäuren. Die Beere enthält rund 40 Prozent Ballaststoffe und wertvolle Mineralien wie Magnesium, Zink, Kupfer und Kalium sowie eine ordentliche Menge an Vitamin C und Antioxidantien. Die Beere hat einen geringen Anteil an Zucker, dafür einen hohen Anteil an ungesättigten Fettsäuren, weshalb sie auf Diätplänen so gern ganz oben auf der Liste stehen.

 

Superfood“ vs. „Superfood“  im direkten Vergleich

Acai-Beeren Pulver kann beinhalten:

  • 27-mal mehr Vitamin C als Lucuma
  • 3-mal weniger Ballaststoffe als Weizengraspulver
  • halb so viele Kohlenhydrate als Goji-Beeren

 

Was sagt die Wissenschaft

In einer brasilianischen Studie an der Universität „Universidade Federal“ in Ouro Preto forschten Wissenschaftler an der gesundheitsfördernden Wirkung der Acai-Beere. Ein Tierversuch mit Ratten im Jahr 2010 belegte die antioxidativen Eigenschaften der Beeren. Ausserdem senkte sich bei den Ratten der Cholesterinspiegel, welcher zuvor durch eine fettreiche Ernährung bewusst erhöht worden war. Im gleichen Jahr wies eine brasilianische Forschergruppe aus Sao Paulo zellschützende Eigenschaften der Acai-Beeren an Mäusen nach.

 

Camu Camu – kleine Vitamin C Bombe

Auch die Camu Camu Frucht ist wie die Acai-Beere im Regenwaldgebiet rund um den Amazonas beheimatet. Vor allem in Peru wird sie kultiviert und ist ebenso bekannt als Bayberry Fruit oder Rumberry. In ihrer Heimat gilt Camu Camu nicht nur als leckere und ausgesprochen gesunde Frucht, sondern auch als wirksames Aphrodisiakum. Camu Camu sind kleine Früchte, die an einem bis zu sechs Meter hohen Strauch wachsen. Pro Pflanze können etwa zwölf Kilogramm Früchte geerntet werden. Trotz dieser grossen Ernte, hinken südamerikanische Kultivierungsprojekte hinterher. Mittlerweile ist ihre Nachfrage so gestiegen, dass Regenwälder dank dieser Frucht erhalten und erweitert werden. Hierzulande wird auch Camu Camu hauptsächlich in Pulverform angeboten, welches leicht säuerlich schmeckt.

 

Ein Blick in die Frucht

Camu Camu ist ein echter Weltrekordhalter: Bis jetzt wurde in keiner Frucht ein so hoher Anteil an Vitamin C festgestellt wie in Camu Camu. Allein eine einzelne Beere enthält etwa 20 bis 50 Prozent natürliches Vitamin C. Damit hängt sie die wohl bekannteste Vitamin-C Frucht, nämlich die Orange, 30-mal ab. Ausserdem ist Camu Camu eine wichtige Quelle für Kalium, Kalzium, Mineralien und Aminosäuren sowie für Bioflavonoide, Proteine, Beta Carotin, Vitamin B1, B2 und B3.

 

Superfood“ vs. „Superfood“ im direkten Vergleich

Camu Camu Pulver kann beinhalten:

  • 43-mal mehr Vitamin C als Acai Pulver
  • genauso viel Kalzium wie Lucuma Pulver
  • 4-mal weniger Eisen als Chia-Samen

 

Was sagt die Wissenschaft

Eine langjährige Studie an der University of California in Los Angeles hat gezeigt, dass Menschen mit einem hohen Vitamin-C-Spiegel eine längere Lebenserwartung haben. 10'000 Probanden im Alter zwischen 25 und 74 Jahren wurden zehn Jahre lang begleitet und studiert. Die Wissenschaftler stellten dabei fest, dass diejenigen Probanden, die täglich 800 mg Vitamin C einnahmen, durchschnittlich sechs Jahre länger lebten als diejenigen, die nur 60 mg einnahmen. Ausserdem stellten die Forscher fest, dass die regelmässige Einnahme höherer Vitamin-C-Dosen die Todesrate bei Herz-Kreislauf-Erkrankungen, bei Männern um 42 Prozent und bei Frauen um 24 Prozent, reduzierte.

 

Fazit zum neuen „Superfood“

Durch ihre gehaltvollen Inhaltsstoffe stehen Lucuma, Acai-Beeren und Camu Camu mit Chia-Samen, Goji-Beeren und Weizengras auf gleicher Augenhöhe. Ein hoher Anteil an ungesättigten Fettsäuren, Vitamin C oder entzündungshemmenden Wirkstoffen macht das neue Superfood aus Mittelamerika zu einer besonderen Köstlichkeit. Es kann sich auszahlen, die ein oder andere Frucht oder Beere in den Speiseplan zu integrieren, auch wenn zu einer ausgewogenen Ernährung weitaus mehr gehört, als nur ein einziges Lebensmittel.

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