Ob Testosteronmangel, Erektionsprobleme oder Gewichtszunahme: im Allgemeinen sind Männer oft zurückhaltend, wenn es um ihre Gesundheit geht. Viele neigen dazu, Symptome zu ignorieren oder zu verbergen, anstatt sich professionelle Hilfe zu suchen. Hier kann die Naturheilkunde ins Spiel kommen. Sie bietet einen ganzheitlichen Ansatz zur Gesundheitsfürsorge und zielt darauf ab, nicht nur Symptome zu behandeln, sondern auch die zugrunde liegenden Ursachen anzugehen. Besonders aus diesem Grund hat sich die Naturheilkunde in den letzten Jahren auch bei immer mehr Männern zu einer beliebten Alternative oder Ergänzung zur konventionellen medizinischen Behandlung entwickelt.
Naturheilkunde und Hormone
Der Fokus der Naturheilkunde liegt auf der Wiederherstellung und dem Erhalt des Gleichgewichts im Körper. Eine der häufigsten Herausforderungen für Männer ist das hormonelle Ungleichgewicht, insbesondere im Zusammenhang mit dem Sexualhormon Testosteron. Niedrige Testosteronspiegel können zu Müdigkeit, vermindertem Sexualtrieb, Stimmungsschwankungen und anderen unerwünschten Symptomen führen. Mithilfe differenzierter Hormonanalysen aus dem Blut und dem Speichel kann der aktuelle Hormonstatus beim Mann bestimmt und verschiedene naturheilkundliche Ansätze zur Unterstützung des Hormonhaushalts eingeleitet werden.
Pflanzenheilkunde für den gesunden Hormonspiegel
Da Hormone ohne genügend Nährstoffe nicht ausreichend gebildet und reguliert werden, ist die hormonunterstützende Ernährung immer ein wichtiger Therapiebestandteil. In der Pflanzenheilkunde gibt es sowohl Pflanzen, die Phytohormone enthalten (hormonähnliche Substanzen) als auch Pflanzen, die hormonregulierend wirken. Der in unseren Breitengraden wachsende Bockshornklee oder die südamerikanische Wurzelpflanze Maca haben beispielsweise positive Auswirkungen auf die Libido, die sexuelle Funktion und die allgemeine Energie und Ausdauer bei Männern. Tongkat Ali, auch bekannt als "malaysischer Ginseng", kann ebenfalls traditionell zur Steigerung der Libido und des Testosteronspiegels verwendet werden und hat noch dazu positive Auswirkungen auf den Körper in Stresssituationen. Die Heilpflanze enthält Verbindungen, die als Eurycomanoide bekannt sind und denen eine potenzielle aphrodisierende Wirkung zugeschrieben wird.
Hand ind Hand: Ernährung & Naturheilkunde
Zudem kann eine ausgewogene Ernährung mit reichlich Zink, Magnesium und Vitamin D den Testosteronspiegel regulieren. Gerade in anspruchsvollen Lebensphasen kommt es oft zu Mängelzuständen von gewissen Mineralstoffen, die für die Testosteronproduktion wichtig sind. Viele pflanzliche Präparate, wie beispielsweise die asiatische Pflanze Ginseng oder die Rinde des afrikanischen Yohimbe-Baums, werden seit langem zur Steigerung der Männergesundheit eingesetzt. Auch bestimmte Ergänzungsmittel wie L-Arginin und Omega-3-Fettsäuren können zur Männergesundheit beitragen. In der Prostata- und Harnwegsgesundheit werden beispielsweise Sägepalmblätter und Brennnesselwurzeln verwendet. Es wird angenommen, dass sie die Umwandlung von Testosteron in Dihydrotestosteron (DHT) hemmen, was bei gutartiger Prostatavergrösserung und damit verbundenen Symptomen helfen kann. In der Ernährung zeigen hierbei Kürbissamen eine positive Wirkung bei Prostatabeschwerden.
Naturheilkunde gegen Stress
Neben den Hormonen ist vor allem Stress oft ein Faktor für viele Männerbeschwerden wie Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Erschöpfung, Schlafstörungen und psychische Probleme. Es gibt verschiedene Pflanzen, die eine beruhigende und stressreduzierende Wirkung haben. Beispiele hierfür sind Baldrianwurzel, Passionsblume, Rosenwurz oder die indische Ashwagandha-Pflanze. Sie können in Form von Tinkturen, Arzneitees oder Nahrungsergänzungsmitteln eingenommen oder ätherischen Ölmischungen über die Haut aufgenommen werden und helfen dabei die Stressresistenz zu erhöhen und das Nervensystem zu beruhigen. Entspannungstechniken und manuelle Therapien sind ebenfalls hilfreiche Mittel der Naturheilkunde, um den Stress abzubauen und die allgemeine Gesundheit zu verbessern. Darunter zählen Atemtherapie, Schröpfen, Fussreflexzonentherapie oder die Klassische Massage. Sie stimulieren Organe, die für den Abbau von Stresshormonen wie Cortisol, Adrenalin und Noradrenalin zuständig sind. Zudem wird durch Berührungen das beruhigend wirkende Bindungshormon Oxytocin ausgeschüttet.
Kinderwunsch bei Männern
Nicht nur viele Frauen, sondern auch viele Männer beschäftigt das Thema Kinderwunsch. Zunehmend werden daher pflanzliche Cremes und Tinkturen in der Androgenpause, der «Menopause» der Männer, verwendet. Allfällige Defizite nach Messung der Hormone im Speichel werden vorübergehend kompensiert und gleichzeitig wird die autonome Hormonversorge wieder stimuliert. Je nach Ursache eines Hormonüberschusses werden Organe wie die Leber beim Abbau der Hormone unterstützt. Teilweise ist die Anpassung des Lebensstils empfehlenswert.
Mit der Naturheilkunde männlichen Erkrankungen präventiv vorbeugen
Ein weiterer wichtiger Aspekt in der Naturheilkunde für Männer ist die Prävention von Erkrankungen. Regelmässige körperliche Aktivität, gesunde Ernährung und die Vermeidung schädlicher Gewohnheiten wie Rauchen und übermässigem Alkoholkonsum können dazu beitragen, das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Diabetes, Gewichtszunahme und chronische Erkrankungen zu verringern. Insgesamt bietet die Naturheilkunde eine ausgiebige Palette an Möglichkeiten zur Förderung der männlichen Gesundheit. Durch die Berücksichtigung von körperlichen und emotionalen Aspekten kann sie Männer dabei unterstützen, ein gesundes und erfüllteres Leben zu führen. Indem Männer Verantwortung für ihre eigene Gesundheit übernehmen und die Vorteile der Naturheilkunde, gegebenenfalls auch mit Einbezug von Fachpersonen, nutzen, können sie ihr Wohlbefinden steigern und langfristige positive Veränderungen in ihrem Leben bewirken.