In Teil 1 habe ich darüber geschrieben, wie du in deine Lebendigkeit zurück findest. Als erstes steht eine Standortbestimmung an. Klarheit darüber zu bekommen, wo du stehst und wohin du willst, ist die Voraussetzung überhaupt. Diese Ausrichtung ist notwendig bei jeder Art von Problemen. Damit erschaffst du dir eine Gesamtübersicht und stellst sicher, dass du ein intrinsisches Ziel, also aus innerer Motivation heraus, aufstellst.
Im Teil 2 habe ich darüber berichtet, wie alte Verhaltensmuster und Denkstrukturen mit emotionalen Verletzungen und Blockaden zusammenhängen und uns im Sicherheitsmodus gefangen halten. Um diese Wunden zu heilen und zu integrieren, braucht es in erster Linie sehr viel Zuwendung, Selbstannahme und meist therapeutische Unterstützung, um die blinden Flecken bewusst zu machen und sich nicht im Schmerz zu verlieren.
In Teil 3 geht es nun darum, dir neue Verhaltensmuster und Strategien anzueignen. Ich nenne dies die Erfolgsroutine. Ja, du hast richtig gelesen. Es geht um eine Routine und somit auch um Disziplin.
An diesem Punkt scheitern viele. Du denkst vielleicht auch „ach schon wieder so ein Müssen. Pflichten habe ich doch schon genug! Da mag ich gar nicht erst daran denken“. Wir alle kennen diese „Musts“, die uns unsere Erziehung, die Gesellschaft und die Gesetze auferlegt haben und woran wir uns halten, auch wenn sie nicht unbedingt mit unseren Bedürfnissen und Werten übereinstimmen. Vielleicht wird dir ganz übel nur schon beim Gedanken daran. Dazu kommt, dass wir „Gewohnheitstiere“ sind und uns schwer tun, neue Muster einzuüben, wenn wir nicht unmittelbar mit einem Erfolgserlebnis belohnt werden. Wir wollen meistens gleich erleben, dass wir erfolgreich waren und die Sucht nach den schnellen Dopamin-Kicks ist weit verbreitet. Alles muss sofort wirken und möglichst schnell gehen, sonst verlieren wir das Interesse daran. Dieses Verhalten befriedigt uns aber nicht und erschöpft uns auf Dauer. Um alte Verhaltensmuster zu verändern brauchen wir neue Strategien, die über längere Zeit eingeübt werden müssen. Etwas durchzuführen, wo der Erfolg erst nach Wochen, gar Monaten eintrifft, verlangt Disziplin. "Mit einer klaren Vision und dem Wissen, wo du hin willst, hast du den Brennsoff für diese Disziplin." Wenn deine Vision klar und emotional stark genug ist, dann wirst du auch die Motivation finden, um die Erfolgsroutine durchzuführen. "Die Hirnforschung zeigt uns klar, dass Veränderungen in Verhaltensstrukturen Monate bis Jahre dauern." Im Grunde weisst du das auch. Wenn du ein Instrument spielst oder eine Sportart ausübst, weisst du, wie viel üben und Training es braucht, um dir die Fertigkeiten anzueignen.
Laut einem Experiment der NASA braucht dein Gehirn genau 21 Tage, um neue räumliche Orientierung und Bewegungsmuster zu verankern. Stell dir vor, wie lange braucht es dann, um alte Gewohnheiten und Denkstrukturen zu verändern, die dich schon dein ganzes Leben lang begleiten? Du tauschst nicht nur Gedanken aus, sondern veränderst ganze neuronale Netzwerke und Verknüpfungen, die mit Erlebnissen, Bildern, Orten, Gerüchen und Emotionen verknüpft sind.
Deine Erfolgsroutine
Stelle dir aus den ersten zwei Schritten ein Erfolgsritual zusammen, welches du mindestens täglich drei Wochen lang durchführen wirst.
Achte darauf, dass es eine Ausrichtung und eine Visualisierung des Ziels beinhaltet, was du erreichen willst (bitte fokussiere nur auf ein Ziel sonst überforderst du dich schnell!).
Baue Lausch- und Reflexions-Einheiten ein und achte auf deine Gefühle. Sie sind dein wichtigster Barometer und zeigen dir an, welche Grundbedürfnisse nicht genährt sind und wo du möglicherweise eine Blockade hast. Konzentriere dich auf die schönen Dinge. Übe Dankbarkeit und Wertschätzung, auch für die kleinsten Erfolge, die du erreichst hast.
Übe neue Verhaltensmuster ein und führe das Ritual zur gleichen Tageszeit durch. Das vereinfacht dir das daran denken. Am besten machst du es in Form einer Schreib-Lausch-Meditation.
Zusammenfassung
Aus der Salutogenese (Entwicklung von Gesundheit) wissen wir, dass die drei Säulen Verständnis dessen was ist, Ausrichtung/Vision, wo du hin willst und ein gangbarer Weg, entscheidend sind.
Diese drei Prinzipien kannst du auch dafür verwenden, deine alten Schlaufen und Muster zu transformieren.
Die Umsetzung eines Prinzips alleine wird dir nicht den nötigen Erfolg bringen. Also erkenne wo du stehst, richte dich neu aus, kläre Ursache und Wirkung und nimm dir Zeit, deine Wunden zu heilen und zu guter Letzt übe jeden Tag, bis die neuen Muster verankert sind.
Ich hoffe, dass ich dir hiermit einige Inputs für das nötige Verständnis geben konnte und du nun lustvoll und motiviert deinen hartnäckigen Mustern auf den Grund gehen willst und alles in Bewegung setzen wirst, um die neuen Strategien zu verankern, die dir eine andere, erfülltere Wirklichkeit erschaffen werden.