Die Symptome sind so verschieden und vielfältig wie der Mensch selbst. Während manche Allergiker in der Blütezeit hin und wieder einmal niesen müssen oder ein leichtes Augenbrennen verspüren, beginnt es bei anderen auf den Schleimhäuten zu jucken: in den Augen, der Nase, den Ohren, im Gaumen oder im Hals. Sie leiden unter roten, geschwollenen Augen, die am liebsten hinter der Sonnenbrille versteckt werden. Die Nase tröpfelt und fliesst oder ist verstopft. Manche Betroffene bekommen nur noch schwer Luft. Oftmals leiden sie auch unter Kopfschmerzen oder einem dumpfen Gefühl im Kopf, das durch den angestauten Schleim in den Nasennebenhöhlen ausgelöst wird. Wird der Heuschnupfen über längere Zeit nicht oder falsch behandelt, kann er sich bei etwa 20 bis 30 Prozent sogar zu einem allergischen Asthma entwickeln.
Eigenständiges Heilsystem
Die Ursache der allergischen Reaktionen sehen wir Homöopathen in der Lebenskraft. Bei Allergiebetroffenen scheint diese nicht in der Lage zu sein, richtig zu reagieren, als ob sie ein Fehlprogramm installiert bekommen hätte. Eine intakte Lebenskraft hingegen sorgt dafür, dass alle Vorgänge im Körper harmonisch ablaufen, dass zum Beispiel das Herz regelmässig schlägt und die Verdauung funktioniert. Jedoch kann die Lebenskraft negativ beeinflusst werden. Zum Beispiel durch äussere Einflüsse wie Nässe, Kälte, Ärger, Kummer oder Stress. Aber auch durch Impfungen und regelmässige Medikamenteneinnahme. Doch nicht nur äussere Faktoren können auf die Lebenskraft einwirken. Auch die Gene haben grossen Einfluss: Die Veranlagung zu Allergien gegen Pollen, Tierhaare, Staub oder Milben kann sogar vererbt werden.
Lebenskraft stärken
Mit einer homöopathischen Behandlung können allergische Reaktionen tiefgreifend therapiert werden. Klinische Studien belegen, dass die natürliche und sanfte Medizin bei etwa vier von fünf Patienten wirksam ist. Die Homöopathie geht davon aus, dass eine Krankheit, ob akut oder chronisch, der Ausdruck einer Störung ist, die den Menschen insgesamt betrifft.
Mit den Arzneien setzen wir bei der Heilung dort an, wo das Problem liegt – bei der Lebenskraft. Ziel ist es, diese wieder in die richtigen Bahnen zu lenken. Passt die Arznei zu den Beschwerden des Patienten, dann wird dies auch gelingen. Die Suche nach der richtigen Arznei geschieht in einem ausführlichen Anamnesegespräch, das circa zwei Stunden dauert. Gezieltes Nachfragen, aufmerksames Zuhören und genaues Beobachten gehören ebenso zur Behandlung wie eine exakte Arbeitsweise. Dabei werden die Krankengeschichte der Familie, die des Patienten und die aktuellen Beschwerden sowie die vorliegenden ärztlichen Befunde aufgenommen. Auch Impfungen, eingenommene Medikamente, Operationen und ähnlich relevante Informationen werden genau notiert. Nach der Anamnese werden alle Informationen sorgfältig ausgewertet und die zum Patienten und seinen Beschwerden passende Arznei, auch als Einzelmittel bezeichnet, verschrieben. Diese Arznei wird dann über einen Zeitraum von etwa drei bis sechs Monaten regelmässig eingenommen. In dieser Zeit wird der Patient sorgfältig begleitet.
Eine gute homöopathische Behandlung lindert die Beschwerden langsam, dafür gründlich. Ein nicht zu verkennender Vorteil der Homöopathie ist, dass es keine Nebenwirkungen wie Reizungen der Magenschleimhaut, Probleme mit der Leber, Hautausschläge oder Stimmungsschwankungen gibt. Nach einer erfolgreichen und kaum spürbaren Behandlung, kann das Frühjahr wieder in vollen Zügen in der Natur genossen werden