Ursprung stammt aus der Homöopathie
Die Schüssler Salze wurden vom deutschen Arzt Dr. Wilhelm Heinrich Schüssler (1821-1898) in den 60er und 70er Jahren des 19. Jahrhunderts entwickelt. Ursprünglich beruhte sein Ansatz auf der Idee, die Homöopathie mit ihren etwa 4’000 Einzelmittel zu vereinfachen. Dr. Schüssler kam während seines Studiums allerdings zu der Erkenntnis, dass viele Krankheiten aus einem Mangel an Mineralsalzen resultieren. Oft werden sie dem Körper zwar in ausreichender Menge zugeführt, können aber aufgrund von Funktionsstörungen nicht in die Zellen gelangen. Da die Schüssler Salze feinstofflich aufbereitet sind, können sie die Zellmembran durchdringen und fungieren so als „Türöffner“. Hinzu kommt, dass Zellen die Mineralsalze aus der Nahrung besser aufnehmen und verwerten können. Während Schüsslers Studien entstanden zwölf Grundsalze, die im Laufe der Jahre mit 13 Ergänzungssalzen komplettiert wurden. Jedes Salz hat Eigenschaften, die für unterschiedliche Symptomatiken angewendet werden.
Vielfältig anwendbar
Schüssler Salze werden typischerweise als Tabletten eingenommen. Sie sind geschmacksneutral und zergehen leicht im Mund. Alternativ gibt es sie als laktosefreie Tropfen oder in Pulverform. Ergänzend dazu können die Tabletten für Wickel, Kompressen, Umschläge und als Mineralsalzbäder verwendet werden. So werden Symptome unterstützend gelindert. Zusätzlich werden Schüssler Salze als Creme aufgetragen. Sie eignen sich für alle Hauttypen, spenden Feuchtigkeit und tragen nebenbei zur Regeneration der Haut bei. Die Darreichungsform und die Salz-Kombination für die jeweilige Beschwerde, kann ein Naturheilpraktiker individuell abstimmen.
Winterfeste Hausapotheke
Die kalte Jahreszeit lässt nicht mehr lange auf sich warten. Wer seine Abwehrkräfte frühzeitig stärken möchte, für den eignet sich die Einnahme von Schüssler Salz Nr. 3 (Ferrum phosphoricum), besser bekannt als Eisen. Das Mineral ist in allen Zellen des Körpers zu finden und wichtig für den Sauerstofftransport im Blut. Laut Schüssler ist das Salz nicht nur für die Vorbeugung von Grippesymptomen geeignet, sondern ein bewährtes Mittel für alle plötzlich auftretenden Erkrankungen und für alle entzündlichen und fieberhaften Prozesse im Anfangsstadium. Wenn der Körper bereits von einer Erkältung oder Grippe heimgesucht wird, eignet sich das Schüssler Salz Nr. 4 (Kalium chloratum). Das Mittel hilft vor allem in der zweiten Entzündungsphase, wenn das Erkältungssekret bereits weisslich oder schleimig ist. Ist die Nase verstopft und das Sekret bereits grünlich oder gelblich, so wird die Einnahme vom Schüssler Salz Nr. 6 (Kalium sulfuricum) empfohlen.
Nervenstarke Kombination
Wenn die Tage wieder kürzer, kälter und dunkler werden, wird das allgemeine Wohlbefinden negativ beeinflusst. Gute Nerven unterstützen unser seelisches Gleichgewicht und helfen, zahlreiche Herausforderungen zu meistern. Daher ist es so wichtig, sein Augenmerk auch auf seine mentale Gesundheit zu richten. Wer sich schlapp fühlt, dem kann eine Mischung aus den Salzen Nr. 3 (Ferrum phosphoricum), 5 (Kalium phosphoricum) und 8 (Natrium chloratum) helfen. Die «Power-Mischung» fördert den Sauerstofftransport und wird in der Alternativmedizin als Nerven- und Energiemittel eingesetzt. Von jedem der drei Mittel können etwa 10 Tabletten in eine Flasche Wasser oder Tee gegeben und durch den Tag verteilt getrunken werden.
Leserfrage
Da ich Mutter von kleinen Kindern bin, wende ich bei milden Beschwerden lieber Mittel aus der Naturheilkunde an. Was gilt es bei Schüssler Salzen allgemein zu beachten? (Melanie Gremsch, 32 Jahre)
Liebe Frau Gremsch
Natürliche Arzneimittel wie Schüssler Salze eigenen sich tatsächlich für die ganze Familie und ein grosser Vorteil ist, dass keine Nebenwirkungen bekannt sind. Durch die unterschiedlichen Zusammensetzungen können die Salze bei akuten, chronischen Beschwerden oder zur Prävention angewendet werden. Die Dosierung kann je nach Beschwerden sehr individuell sein. Als Faustregel gilt bei chronischen Beschwerden 3x2 Tabletten und bei akuten Beschwerden alle 5 Minuten eine Tablette auf der Zunge zergehen lassen. Eine Tablette entspricht 5 Tropfen.