Eigene Ressourcen stärken
Die AlexanderTechnik ist eine Methode der KomplementärTherapie und hierzulande noch recht unbekannt. Jedoch ist sie sehr vielfältig anwendbar und für Jung und Alt geeignet. Das Besondere ist, dass AlexanderTechnik-Therapeuten den Menschen als Ganzheit von Körper, Geist und Seele ansehen. Wer lernt, sich und seinen Körper auf ganzheitliche Art und Weise besser wahrzunehmen, schafft die Voraussetzung zur positiven Veränderung. Es geht in erster Linie darum zu erfahren, wie in täglichen Herausforderungen mit sich selbst umgegangen wird. Durch die spezifischen Berührungs- und Bewegungsimpulse, die der Therapeut während der Behandlung gibt, kommen die Klienten ihren belastenden Bewegungs- und Verhaltensgewohnheiten auf die Spur. Durch die neu dazugewonnenen körperlichen Erfahrungen werden ausserdem die eigenen Ressourcen gestärkt. Auf diesem Weg kann gelernt werden, langjährige ungünstige Gewohnheiten in konstruktives Verhalten umzustrukturieren.
Mehr Achtsamkeit und Selbstkompetenz
Von der ersten AlexanderTechnik-Sitzung an sollen sich Übende in ihrer Selbstkompetenz angesprochen fühlen: zum Beispiel durch das Experimentieren in ganz alltäglichen Situationen wie Stehen, Laufen, Hinsetzen oder Liegen. Denn alltägliche Positionen sind oft unbewusst mit viel Verspannung oder Anstrengung verbunden, was schlussendlich zu ganz unterschiedlichen Beschwerden führen kann. Beim Experimentieren mit Körperhaltungen und Bewegungen wird gelernt, wie der Energiehaushalt optimiert werden kann. Schrittweise gelingt es, neues Verständnis und neue Fähigkeiten in alltäglichen und komplexeren Aktivitäten anzuwenden. Übende erleben eine innere Balance, weniger Verspannung und weniger Schmerzen. Sie werden wachsamer gegenüber negativen Einflüssen und erkennen, welche Anteile sie selbst beeinflussen können.
Was zahlt die Kasse?
Die AlexanderTechnik ist als komplementärtherapeutische Methode in der Schweiz anerkannt. Die meisten Krankenkassen beteiligen sich an den Kosten, sofern die betreffende Person über eine entsprechende Zusatzversicherung verfügt. Die AlexanderTechnik hilft bei Funktionsstörungen des Bewegungsapparates, bei psychosomatischen und stressbedingten Störungen, bei Atem- und Stimmproblemen und bei chronischen Krankheitszuständen sowie Krankheits- und Unfallfolgen. Sie gilt auch als hilfreiche Begleitung während der Schwangerschaft und nach der Geburt.
Begründer der Methode
Der Schauspieler und Rezitator Frederick Matthias Alexander (1869-1955) entwickelte die AlexanderTechnik aufgrund seiner stets wiederkehrenden Heiserkeit. Durch systematisches Selbstbeobachten und Experimentieren kam er seiner Beschwerde auf die Spur. Insbesondere fiel ihm auf, dass er beim Sprechen den Nacken verspannte, Druck auf seinen Kehlkopf ausübte und hörbar Luft einsog. Als es ihm allmählich gelang, seine störenden Verhaltensweisen abzubauen, verschwanden seine Stimmprobleme und sein gesamter Gesundheitszustand verbesserte sich. F. M. Alexander konnte mit seiner Methode unzähligen Menschen helfen und bildete auch AlexanderTechnik Therapeuten aus. In der Schweiz bestehen drei Ausbildungsinstitute
Leserfrage
Ich habe schon über längere Zeit immer wieder Nacken- und Rückenbeschwerden. Schulmedizinisch wurde nichts gefunden, doch die Beschwerden sind da. Könnte mir die AlexanderTechnik weiterhelfen? (Gertraud Pfitzer, 57 Jahre)
Liebe Frau Pfitzer
Viele unserer Klientinnen und Klienten leiden an ganz unterschiedlichen Beschwerden, welche schulmedizinisch ohne einen Befund abgeklärt wurden. Sie dürfen sich also mit gutem Grund an die AlexanderTechnik wenden. Gemeinsam schauen wir, wo Gewohnheiten vorliegen, welche für Ihre Beschwerden verantwortlich sein könnten. Sodann begleite ich Sie in neue körperliche Erfahrungen, welche Ihnen helfen, Ihrem Nacken und Rücken mehr Ruhe zu geben, was Ihre Schmerzen mindestens lindert oder ganz auflösen kann.