Während der Schwangerschaft durchläuft der Körper einer Frau zahlreiche Veränderungen. Man könnte auch sagen, schwanger sein ist eine echte energetische Herausforderung für die werdende Mama. Vor allem in der ersten und letzten Zeit der Schwangerschaft kann die komplementärtherapeutische Methode APM-Therapie das Wohlbefinden von Mutter und Kind positiv beeinflussen.
Oh, weh: Beschwerden in der Schwangerschaft
Während der Schwangerschaft benötigt der Körper viel Energie. Um das Wachstum und die Entwicklung des ungeborenen Kindes zu unterstützen, die Plazenta zu ernähren und die körperlichen Veränderungen der Schwangerschaft zu bewältigen. Symptome wie Übelkeit und Erbrechen treten in der Regel in den ersten Wochen der Schwangerschaft auf und können bis zum Ende des ersten Trimesters (1. - 12. Schwangerschaftswoche) anhalten. Während der Schwangerschaft fühlen sich viele Frauen wegen der erhöhten Anforderungen an den Körper müder als normal. Durch das zusätzliche Gewicht des Babys und die Veränderungen im Körper kommen vor allem ab dem dritten Trimester (27. - 40. Schwangerschaftswoche) Rückenschmerzen hinzu. Viele Frauen leiden durch die hormonellen Veränderungen und das zusätzliche Gewicht an Verstopfung oder Durchfall. Nicht selten treten Wassereinlagerungen, Sodbrennen und Kurzatmigkeit auf, je mehr Platz das wachsende Baby im Bauchraum einnimmt.
APM-Therapie, was ist das?
Die APM-Therapie ist eine Komplementärtherapie, die Elemente der Akupunktur und der Massage kombiniert. Sie basiert auf der chinesischen Vorstellung von Energiebahnen (Meridianen), die den Körper durchziehen und durch die Lebensenergie (Qi) fliesst. Wenn dieser Energiefluss gestört ist, werden körperliche und emotionale Beschwerden verursacht. Die APM-Therapie nutzt spezielle Techniken, bei denen bestimmte Punkte mit einem Therapiestäbchen auf den Meridianen stimuliert werden, um den Energiefluss zu harmonisieren und Blockaden zu lösen. So wird der Körper auf sanfte Weise in seiner Selbstheilungskraft unterstützt.
APM-Therapie hilft Schwangeren
Mithilfe der APM-Therapie wird das Becken, die Wirbelsäule sowie Gelenke behandelt. Dies beeinflusst gezielt die Statik im Körper, um eine optimale Beweglichkeit zu erlangen. Ein guter Energiefluss und das Richten der Statik verhelfen der Frau vor allem zu Beginn der Schwangerschaft zu einem angenehmen Start in die aufregenden Wochen vor der Geburt. Neben Glücksgefühlen können starke mütterliche Ängste die Frau belasten. Die APM-Therapie hilft bei der Entspannung und beruhigt die Nerven vor allem durch seinen ganzheitlichen Ansatz: Denn einfühlsam und bewusst auf Menschen eingehen und im offenen Dialog die Anliegen ansprechen, gehört genauso zur APM-Therapie wie die Arbeit am Meridiansystem. Mit einem entspannten Mindset kann mit den typischen Beschwerden wie Übelkeit zudem besser umgegangen werden. Eine entspannte Mutter ist in der Regel auch besser in der Lage, sich auf die Geburt zu konzentrieren und sich auf den Geburtsprozess einzulassen. Im zweiten Drittel der Schwangerschaft brauchen die meisten Frauen nicht grosse Unterstützung, umso mehr im letzten Trimester. Ein guter Energiefluss kann genügend Balance geben, um die Schlafqualität zu erhöhen. Ebenfalls bewirkt die APM-Therapie eine Verbesserung der Verdauung. Ab der 36. Schwangerschaftswoche liegt der Fokus auf der Geburtsvorbereitung. Die Kosten für eine APM-Therapie werden in der Regel von der Krankenkasse im Rahmen der Zusatzversicherung übernommen.
Leserfrage
Ich befinde mich kurz vor der Entbindung. Macht es jetzt noch Sinn mit der APM-Therapie anzufangen? (Senta Himmel, 27 Jahre)
Liebe Frau Himmel
Auf jeden Fall, denn eine harmonische Energiebalance kann die Geburt erleichtern und den Geburtsverlauf unterstützen. Die APM-Therapie bereitet auch ihr Becken auf die anstehende Geburt vor. Durch gezielte Massage- und Akupressurtechniken können Blockaden im Becken gelöst und die Durchblutung gefördert werden. Zusätzlich ist es im Bereich der Geburtsvorbereitung von Vorteil die Iliosacralgelenke zu mobilisieren, um das Becken bei der Geburt zu unterstützen. Die APM-Therapie kann nicht zuletzt dazu beitragen, die Schmerzen während der Geburt zu lindern.
Dieser Artikel erschien ausserdem in der Oliv Zeitschrift 07/23: zum Artikel