Supplementieren – sinnvoll oder nicht?

Multivitamintabletten gegen Herz-Kreislauf-Erkrankungen oder Probiotika für eine gesunde Darmflora. Die Anwendungsbereiche für Nahrungsergänzungsmittel sind hierzulande mittlerweile so vielfältig wie die Präparate selbst. Doch das Supplementieren hat sich nicht nur in der Schweiz zu einem wachsenden Trend entwickelt.

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Supplementieren – sinnvoll oder nicht?

Recherchen der Neuen Zürcher Zeitung zufolge (veröffentlicht am 8.11.2018) steigen die Ausgaben für Nahrungsergänzungsmittel wie Zink, Magnesium, Kalzium, Eisen, B Vitamine oder Omega 3-Kapseln um bis zu fünf Prozent pro Jahr an. Dabei steht dieser Kurs in Gegensatz zu aktuellen wissenschaftlichen Erkenntnissen. Studien legen nahe: Nahrungsergänzungsmittel sind ohne grossen Nutzen für die Primärprävention, also die Gesunderhaltung und Vorbeugung von Krankheiten. Dennoch kann das Supplementieren für einige Menschen einen gesundheitlichen Mehrwert bieten.

Kein Arzneimittel

Viele Menschen sind sich unsicher, ob ihre Ernährung den täglichen Bedarf an wichtigen Vitaminen und Mineralien deckt und wollen auf Nummer sicher gehen. Häufig nehmen gerade ältere Menschen Nahrungsergänzungsmittel ein, um sich vor Arthrose und anderen altersbedingten Krankheiten zu schützen. Aber auch Nahrungsergänzungsmittel für Kinder sind immer gefragter. Dabei sollten Vitamine oder Mineralkomplexe und weitere Nahrungsergänzungsmittel nur eingenommen werden, wenn entweder ein deutlicher Mangel oder ein vorübergehend erhöhter Bedarf besteht. Wie der Name schon sagt, sollen Nahrungsergänzungsmittel die Nahrung nur ergänzen. Eine therapeutische Wirkung haben diese Mittel nicht. Wer sich ausgewogen ernährt, kann auf Nahrungsergänzungsmittel verzichten. Die empfohlene tägliche Zufuhr an Vitamin C, zum Beispiel, liegt gemäss den geltenden Referenzwerten beim erwachsenen Menschen bei etwa 100 mg pro Tag. Vor allem rohes Gemüse wie Peperoni, Brokkoli oder Rosenkohl sind sehr reichhaltige Vitamin-C-Quellen. Etwa 100 g im rohen und 300 g im gekochten Zustand, decken den täglichen Vitamin C-Gehalt bereits ab. Grundsätzlich gilt: Nahrungsergänzungsmittel sollten nicht auf Verdacht eingenommen werden. Ein Überschreiten der Tageshöchstdosis von Vitaminen und Mineralien kann sich sogar negativ auf die Gesundheit auswirken.

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