Von Lunge bis Pankreas – wie Ihre innere Uhr tickt

Schon einmal von der inneren Uhr gehört? In der Traditionellen Chinesischen Medizin spricht man auch von der „Organuhr“. Wenn Sie Beschwerden haben, die häufig zur gleichen Zeit auftreten, könnte es sein, dass die innere Uhr nicht mehr richtig tickt oder Sie sich zu wenig an den inneren Rhythmus halten. Erfahren Sie hier mehr.

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Eine eher altmodisch wirkende Uhr, nur halb auf dem Foto zu sehen.

Die innere Uhr bestimmt, wann sich der Hunger meldet, wann wir müde werden oder wann unsere Konzentration am stärksten ist. Sie überwacht zudem auch unsere Körpertemperatur, die Hormone und den Blutdruck. Ob Hustenanfall früh morgens oder Schlaflosigkeit mitten in der Nacht, solche Leiden können auf eine Funktionsstörung oder Überlastung eines Organs hinweisen. Jedes Organ richtet sich nach einem inneren biologischen Rhythmus und hält entsprechend Arbeits- und Ruhephasen ein. Wird dieser Rhythmus gestört, tauchen Beschwerden auf. Die innere Uhr gibt also sozusagen den Takt vor, nachdem wir leben. Um Störungen zu lokalisieren und zu beheben, müssen Sie sich Zeit nehmen, in sich hineinhorchen und auf Ihre Organe hören.

Wann welches Organ aktiv ist – oder wie die innere Uhr tickt

 

Die Lunge. 3:00-5:00Uhr

Der Rhythmus der inneren Uhr beginnt mitten in der Nacht. Während wir den absoluten Tiefpunkt unserer Leistungskurve erreichen, ist früh morgens die Lunge aktiv. Ihre Aufgabe ist die Aufnahme von Sauerstoff und die Ausscheidung von Kohlendioxid. Wenn Sie zu dieser Zeit häufig aufwachen, sollten Sie Ihr Zimmer besser lüften, denn jetzt brauchen Sie viel Sauerstoff.

 

Der Dickdarm. 5:00-7:00Uhr

Zu dieser Zeit erreicht Ihr Dickdarm seine Höchstleistung. Das etwa 1.50m lange Organ ist der letzte Abschnitt des Verdauungstrakts und zuständig für Transport und Ausscheidung von unverdauten Reststoffen aus der Nahrung. Eine gute Zeit für den Stuhlgang. Schlafprobleme in diesen Stunden können auf eine ungünstige Ernährung hinweisen.

 

Der Magen. 7:00-9:00Uhr

Morgens holt Sie nicht nur dein Wecker aus dem Schlaf, auch Ihr Stoffwechsel hilft jetzt mit. Stresshormone werden ausgeschüttet und liefern die nötige Energie, um aus den Federn zu kommen. Es ist Zeit zum Aufstehen. Ihr Magen arbeitet jetzt auf Hochtouren und Frühstück ist angesagt.

 

Die Milz und Bauchspeicheldrüse. 9:00-11:00Uhr

Noch vor dem Mittag werden Enzyme freigesetzt, welche die Konzentration steigern. Komplexe Denkprozesse fallen uns jetzt leichter. Milz und Bauchspeicheldrüse (Pankreas) sind dabei sehr beschäftigt. Die Milz kontrolliert die roten Blutkörperchen. Vorwiegend solche, die älter als 80 bis 120 Tage oder instabil sind, werden zerstört. Durch diesen Reinigungsprozess kann sich neues Blut bilden, die Durchblutung wird angeregt, wobei Adrenalin ausgeschüttet und unsere Konzentrationsfähigkeit auf Höchstleistung gebracht wird. Also, ab in die Besprechung!

 

Das Herz. 11:00-13:00Uhr

Über Mittag arbeitet das Herz intensiv. Zusammen mit den Blutgefässen bildet es das Herzkreislaufsystem. Dieses versorgt den Körper mit dem lebenswichtigen Sauerstoff und Nährstoffen und transportiert Stoffwechselprodukte und Kohlendioxid ab. Sparen Sie Ihre Energie jetzt für das wichtige Organ und verzichten Sie möglichst auf Stress und körperliche Aktivitäten.

 

Der Dünndarm: 13:00-15:00Uhr

In diesen zwei Stunden sinken Konzentration und Leistungsfähigkeit wieder. Eine gute Zeit für die Mittagspause, denn Schlappheit macht sich breit. Jetzt ist vor allem der Dünndarm sehr aktiv. Achten Sie darauf, dass Sie Ihr Mittagessen gut kauen, denn so vereinfachen Sie dem Darm die Analyse der Nahrungsbestandteile.

 

Die Blase und Nieren. 15:00-19:00Uhr

Am späten Nachmittag sind Blase und Nieren sehr beschäftigt. Dass man in dieser Zeit häufiger auf die Toilette muss, ist also ganz normal, denn es wird vermehrt Urin ausgeschieden. Die Hauptaufgabe der Niere ist die Reinigung des Blutes. Weil vermehrt Blut in die Muskeln gepumpt wird, ist jetzt die richtige Zeit für ein Körpertraining.

 

Der Kreislauf. 19:00-23:00Uhr

Der Tag neigt dem Ende zu und auch Sie sollten langsam herunterfahren. Ihr Blutdruck und Puls sinken und alle Hauptorgane gehen in die Ruhephase. Das Abendessen sollten Sie nicht zu spät einnehmen, da ab 21:00 Uhr auch die Verdauungsorgane auf Nachtruhe umstellen.

 

Die Galle und Gallenblase. 23:00-1:00Uhr

Um Mitternacht arbeiten die Galle und Gallenblase tüchtig. Zusammen mit dem Pankreassaft wird der Gallesaft zur abschliessenden Verdauung des Speisebreis benötigt. Wer fettreich gegessen hat und nun mit Übelkeit oder Völlegefühl kämpft, sollte die Galle am Abend mit leichteren Speisen entlasten. Ab in die Federn, denn der Energiepegel ist zu dieser Zeit auf dem Tiefpunkt!

 

Die Leber. 1:00-3:00Uhr

Diese zwei Stunden gelten der Leber. Sie ist unser grösstes Stoffwechselorgan. Zu den wichtigsten Aufgaben der Leber gehört der Abbau von Stoffen, die den Körper belasten. Dazu zählen Stoffwechselprodukte, aber auch Umweltgifte, Medikamente und Alkohol. Schlaflosigkeit mitten in der Nacht weist auf eine Überlastung des Abbauorgans hin.

 

Je mehr Sie über Ihren Körper Bescheid wissen, desto einfacher wird es, Ihre Gesundheit und Ihr Wohlbefinden zu erhalten. Haben Sie die gleichen Schmerzen oder Beschwerden immer wieder zur gleichen Zeit? Vielleicht lohnt sich ein Blick auf die Organuhr. Die Signale Ihres Körpers sollten auf jeden Fall ernst genommen werden. Auch wenn uns manchmal im Alltag die Zeit davonläuft, lässt das innere Taktwerk sich nicht einfach verstellen.

Achten Sie auf Ihren Körper und respektieren Sie Ihre innere Uhr. Denn im Einklang mit unserem natürlichen Biorhythmus unterstützen wir die Organe bei ihren täglichen Aufgaben - und tragen so viel zu unserem Wohlergehen bei.

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