Typische Symptome
Vor allem zu Beginn der Wechseljahre, etwa ab dem 48. Lebensjahr, können die Beschwerden sehr diffus und unspezifisch sein. Typische Leitsymptome der Wechseljahre sind Hitzewallungen, vor allem am Oberkörper und Kopf oder Trockenheitsgefühle am gesamten Körper. Viele Frauen leiden ausserdem unter Stimmungsschwankungen, Muskelschmerzen oder Schlafstörungen. Für einige Betroffene bleiben diese Symptome ohne therapeutische Unterstützung über Jahre hinweg bestehen. Da die Lebensqualität der betroffenen Frauen zum Teil sehr beeinträchtigt wird, suchen sie sich oftmals Hilfe. Nicht selten wird ein alternativer, ganzheitlicher Ansatz anstelle einer konventionellen Methode wie der Hormontherapie bevorzugt.
TCM als therapeutische Alternative
Die TCM ist eine Jahrtausende alte, ganzheitliche Naturmedizin, die Beschwerdebilder aus einem anderen Blickwinkel sieht als die klassische Schulmedizin. Im Mittelpunkt der TCM steht der Energiefluss des Menschen. Gesundheit bedeutet laut der TCM, dass das Qi im Körper ungestört und harmonisch fliessen kann. Der Begriff Qi wird etwa mit Lebensenergie übersetzt. Krankheit drückt sich in einer Störung des Energieflusses aus und bedeutet Disharmonie. Das allgemeine therapeutische Ziel der chinesischen Medizin ist, den gestörten Energiefluss wiederherzustellen und disharmonische Zustände im Organismus wieder ins Gleichgewicht zu bringen. TCM-Therapeuten verorten demnach je nach Beschwerde die Disharmonie im Körper und versuchen mit unterschiedlichen Mitteln das Gleichgewicht, also die Gesundheit, wiederherzustellen.
verschiedene Krankheiten gewappnet.
Wechseljahrbeschwerden aus Sicht der TCM
Laut der TCM sind die Nieren für den Prozess des Älterwerdens verantwortlich. Das bedeutet, die Beschwerden in den Wechseljahren gehen meist auf eine energetische Schwäche des Nieren-Yin- und Yang zurück. Yin und Yang ist das Prinzip der Einheit und der Gegensätzlichkeit. Die beiden Elemente sollen möglichst gleich im Körper verteilt sein, um eine Harmonie und somit die Gesundheit aufrechtzuerhalten. Yin steht für die dunkle Seite und verkörpert unter anderem Kälte, Passivität, Dunkelheit und Feuchtigkeit. Das Yang hingegen entspricht der hellen Seite und steht unter anderem für Hitze, Aktivität, Trockenheit oder Schnelligkeit.
Behandlungsansatz der TCM
Unterschiedliche Beschwerden lassen sich entweder dem Yin oder dem Yang zuordnen, die aus dem Gleichgewicht geraten sind. Zum Beispiel nimmt das Yin durch die Abnahme der weiblichen Hormone während der Wechseljahre ab. Dieser Prozess führt zu Trockenheit von Haut, Haaren, Nägeln, Schleimhäuten und Harnröhre. Da das Yang unter anderem für Hitze steht, werden die Hitzewallungen und die Schweissausbrüche während der Wechseljahre eher auf einen Yang-Überschuss zurückgeführt. Ebenso Gereiztheit und Stimmungsschwankungen gehen laut der TCM auf das Yang zurück. Da Hitze nach oben steigt, versuchen TCM-Therapeuten als Behandlungsansatz gegen Hitzewallungen, die Hitze im oberen Körperbereich nach unten zu leiten. Durch die Stimulierung von ausgewählten Akupunkturpunkten sowie die Anwendung chinesischer Heilmassagen wie Tuina, können die Beschwerden gelindert werden. Die Behandlungsdauer und die Intervalle der einzelnen Sitzungen richten sich immer nach der Intensität der Beschwerden und danach, wie schnell der Körper auf die Stimulationen reagiert.
Leserfrage
Übernimmt meine Krankenkasse die Kosten einer TCM-Behandlung? (Simone Zug, 52 Jahre)
Liebe Frau Zug
Die Leistungen der TCM gehören seit 2012 zu den Pflichtleistungen der Krankenversicherer. Das bedeutet, dass eine ärztliche Behandlung über die Grundversicherung abgerechnet werden kann. TCM-Behandlungen, die von einem Therapeuten durchgeführt werden, können über die Zusatzversicherung abgerechnet werden. Da die Höhe der Beiträge der einzelnen Krankenversicherungen unterschiedlich ist, sollten diese vor Beginn der Behandlung vom Patienten selbst abgeklärt werden. Zu den Methoden und somit zu den Kassenleistungen der chinesischen Medizin zählen unter anderem die Akupunktur, die Anthroposophische Medizin, die Phytotherapie oder die Arzneimitteltherapie.