Welchen Beitrag kann Cannabidiol bei Schmerzen leisten?

Cannabidiol, besser bekannt als CBD, gilt häufig als eine natürliche Option zur Linderung von Schmerzen. Doch was genau macht dieser pflanzliche Wirkstoff und wann kann er tatsächlich helfen? In diesem Artikel erfahren Sie, wie CBD gegen Schmerzen helfen und wann es angewandt werden kann. Ausserdem verraten wir Ihnen, wie es um die aktuelle Forschungslage steht.

test-banner
Welchen Beitrag kann Cannabidiol bei Schmerzen leisten?

Cannabidiol, besser bekannt als CBD, gilt häufig als eine natürliche Option zur Linderung von Schmerzen. Doch was genau macht dieser pflanzliche Wirkstoff und wann kann er tatsächlich helfen? In diesem Artikel erfahren Sie, wie CBD gegen Schmerzen helfen und wann es angewandt werden kann. Ausserdem verraten wir Ihnen, wie es um die aktuelle Forschungslage steht.

(Chronische) Schmerzen: eine Volkskrankheit

Millionen von Menschen weltweit kämpfen tagtäglich mit chronischen Schmerzen, die ihre Lebensqualität erheblich beeinträchtigen – darunter jeder sechste Erwachsene in der Schweiz. Konventionelle Schmerzmittel sind, insbesondere bei dauerhafter Einnahme, oft mit erheblichen Nebenwirkungen verbunden und nicht immer wirksam. Kein Wunder also, dass immer mehr Menschen sich alternativen Heilmitteln zuwenden.

Hier kommt neben vielen anderen pflanzlichen Stoffen auch die Cannabis-Pflanze mit ihren vielen verschiedenen Wirkstoffen ins Spiel: Denn diese wird zunehmend als natürliche Alternative für oder als Zusatz zu konventionellen Schmerzmitteln erforscht und verwendet – man denke nur an die Wirksamkeit von Cannabis bei Migräne. Ein bestimmter Wirkstoff der Pflanze – eines der sogenannten Cannabinoide – ist derzeit in aller Munde: CBD.

Was ist CBD?

CBD, ein Bestandteil der Cannabis-Pflanze, hat in den letzten Jahren aufgrund seiner potenziellen gesundheitsfördernden Eigenschaften erheblich an Aufmerksamkeit gewonnen. Besonders im Bereich der Naturheilkunde gegen Schmerzen wird der Wirkstoff zunehmend als vielversprechende Alternative zu herkömmlichen Medikamenten diskutiert. Denn er bietet eine natürliche Option, die möglicherweise weniger Nebenwirkungen hat und dennoch effektiv ist. Was ist so besonders an CBD und wie wirkt es?

Im Gegensatz zum berühmt-berüchtigten THC (Tetrahydrocannabinol) in der Hanfpflanze ist CBD ein nicht-psychoaktives Cannabinoid, es ruft also keinen Rauschzustand hervor. Es interagiert mit dem körpereigenen Endocannabinoid-System (ECS), einem Teil des menschlichen Nervensystems, das eine Rolle bei der Regulierung von verschiedenen Körperfunktionen spielt. Dazu gehören unter anderem:

  • der Schlaf-Wach-Rhythmus,
  • Appetit und Stoffwechsel,
  • das Immunsystem
  • sowie das Schmerzempfinden.

Cannabinoide wie CBD entfalten ihre Wirkung, indem sie sich an die im ECS befindlichen Rezeptoren binden und dadurch verschiedene Reaktionen auslösen. Doch was genau sind nun die Wirkungsweisen von CBD?

Das kann CBD bewirken

Eines vorweg:Die Forschung zu CBD steckt in vielen Bereichen noch in den Kinderschuhen. Viele Belege für seine Wirkung stammen aus in kleinen Rahmen angelegten Studien und werden aktuell noch weiter erforscht. Die folgenden Wirkungsweisen des Cannabinoids gelten bisher allerdings schon als bestätigt: Es kann eine …

  • … anxiolytische (angstlösende),
  • entzündungshemmende,
  • antikonvulsive (krampflösende)
  • und analgetische, also schmerzlindernde Wirkung haben.

Für die Schmerztherapie sind dabei insbesondere die letzteren drei Wirkungsweisen interessant. Denn dank dieser kann CBD (bis zu einem gewissen Grad) bei den folgenden Schmerzarten helfen:

Chronische Schmerzen

Bei chronischen Schmerzen handelt es sich um Schmerzen, die trotz abgeheilter Ursache über einen langen Zeitraum anhalten. Sie beeinträchtigen die Lebensqualität der Betroffenen und können alltägliche Aktivitäten stark einschränken. Ersten Forschungsergebnissen zufolge könnte CBD hier Abhilfe schaffen.

Einige kleinere Studien deuten bereits darauf hin, dass CBD bei der Behandlung chronischer Schmerzen hilfreich sein kann – die beste Wirkung zeigte sich hier jedoch meist in Kombination mit anderen Medikamenten. Das gibt aber bereits Grund zur Hoffnung: Denn CBD könnte die Wirkung von Opioiden verstärken und dadurch deren Dosierung und Nebenwirkungen reduzieren.

Arthritische Schmerzen

Bei rheumatoider Arthritis sind die Gelenke dauerhaft entzündet, was Schmerzen verursacht und Bewegungen einschränkt. CBD könnte dank seiner entzündungshemmenden Eigenschaften bei arthritischen Schmerzen helfen.

Erste Hinweise aus der Forschung deuten darauf hin, dass CBD über die Haut aufgenommen werden und arthritische Schmerzen lindern könnte. In den meisten bisher abgehaltenen Studien wurde CBD jedoch nicht alleine, sondern in Kombination mit THC verwendet. Auch THC besitzt schmerzlindernde Eigenschaften, die zusammen mit CBD eine noch bessere Wirkung entfalten können.

Neuropathische Schmerzen

Neuropathische Schmerzen entstehen durch Schädigungen der Nervenbahnen und sind oft schwer therapierbar und sehr belastend für Betroffene. CBD könnte auch hier Linderung verschaffen. Denn die schmerzlindernden Eigenschaften des Cannabinoids bei neuropathischen Schmerzen sind zwar noch nicht vollständig belegt, doch bisherige Forschungsergebnisse zeigen bereits positive Tendenzen.

Obwohl die Forschung zur alleinigen Wirkung von CBD gegen neuropathische Schmerzen begrenzt ist, gibt es erste Hinweise darauf, dass eine Kombination aus CBD und THC effektiv sein könnte. Diese Verbindung scheint gegen neuropathische Schmerzen wirksam zu sein und könnte in Zukunft eine vielversprechende Behandlungsoption darstellen.

Endometriose- und Periodenschmerzen

Auch bei Perioden- und Endometriose-bedingten Schmerzen zeigt CBD vielversprechende Tendenzen. Erste Hinweise deuten darauf hin, dass die Anwendung von CBD die Beschwerden der Betroffenen verringern und die Lebensqualität verbessern könnte.

Frauen, die CBD über einen längeren Zeitraum bei den ersten Anzeichen von Schmerzen verwendeten, berichteten im Rahmen von Studien von einer Linderung ihrer Symptome. Dennoch sind weitere klinische Studien notwendig, um die schmerzlindernde Wirkung von CBD bei Endometriose offiziell zu bestätigen.

Wie wird CBD aktuell in der Schmerztherapie eingesetzt?

Der Einsatz von CBD in der Schmerzmedizin ist bisher noch begrenzt. Das Cannabinoid wird meist als Add-on-Therapie bei schweren Erkrankungen verwendet, wenn andere Behandlungsmöglichkeiten erschöpft sind. Das liegt natürlich an der bisher noch unvollständigen Forschungslage. Weitere Forschung könnte CBD in Zukunft jedoch als wertvollen Zusatzwirkstoff in der Schmerztherapie etablieren – und das womöglich schneller, als man meinen würde.

Mit der zunehmenden Akzeptanz und Legalisierung von Cannabisprodukten in vielen Teilen der Welt wird erwartet, dass die Erforschung von CBD immer schneller voranschreiten wird. Dies könnte zu innovativen Behandlungsoptionen für Schmerzpatienten führen und das Verständnis der gesundheitlichen Vorteile des Wirkstoffs vertiefen.

Fazit: ein Hoffnungsschimmer für die Zukunft

Cannabidiol zeigt sich bisher als vielversprechend für die Schmerztherapie, jedoch ist noch tiefergehende Forschung notwendig, um sein Potenzial wirklich zu bestätigen. Es ist somit wichtig, dass die Anwendung von CBD in der Schmerztherapie immer unter ärztlicher Aufsicht erfolgt, um die richtige Dosierung und Kombination mit anderen Medikamenten sicherzustellen und mögliche Nebenwirkungen zu minimieren.

test-banner

Diese Artikel könnten für Sie auch interessant sein